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Badischer Architecten- und Ingenieur-Verein / Unterrheinischer Bezirk [Hrsg.]
Mannheim und seine Bauten — Mannheim, [1906]

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https://doi.org/10.11588/diglit.26129#0090
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Von Stadtbauinspektor Mauser.

Das alte Rathaus am Marktplatz.

er Grundstein zu dem Rathaus wurde am 17. September 1700 gelegt; es ist somit
eines der ersten Gebäude, welche aus dem Schutt der im Jahre 1689 durch die
Franzosen völlig zerstörten Stabt, deren Wiederaufbau durch Rursürst Johann Wilhelm
im Jahre 1698 angeordnet wurde, wieder neu erstanden ist. Interessant ist die
Tatsache, daß das Rathaus „nach dem alten Riß, wie es ehevor der frantzösischen
Zerstörung gebauet gewesen" wieder neuaufgebaut wurde. Georg Weger wird
als Baumeister genannt.

Der damals, gleichzeitig mit der Katholischen unteren Pfarrkirche erbaute Teil des
Rathauses umfaßte die Front nach dem Marktplatz und vier Rchsen der Fassade nach der
Breitenstraße. Die Marktplatzfassade des Rathauses bildet mit der mit ihr durch den Rat-
hausturm verbundenen Rirchenfassade eine einheitliche, monumentale Baugruppe im Barockstil
von charakteristischem Gepräge (s. Abschnitt Hit Mannheims Baukunst Seite 28 und 29).

Reller- und Erdgeschoß sind überwölbt, der innere Rusbau ist einfach gehalten,
immerhin ist die Rusbildung der Decken in den beiden Sälen im ersten Obergeschoß be-
merkenswert.

In späterer Zeit wurde dem Rathaus ein Gefängnisbau, der „Ranzen" genannt,
angefügt, welcher aber mit der daneben stehenden Hauptwache niedergelegt werden mußte,
um dem von Stadtbaumeister Rieferle 1866 — 68 ausgeführten Erweiterungsbau Platz zu
schaffen. Dieser Anbau schließt sich in harmonischer Weise an den alten Bauteil an. Durch

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