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Mays, Albert; Universität Heidelberg [Mitarb.]
Erklärendes Verzeichniss der vormals Gräflich von Graimberg'schen jetzt städtischen Kunst- & Alterthümersammlung zur Geschichte Heidelbergs und der Pfalz im Friedrichsbau des Heidelberger Schlosses: Festgabe zum fünfhundertjährigen Jubiläum der Universität Heidelberg — Heidelberg: in Commission bei Gustav Koester, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.66628#0107

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II. Saal.
885. Brustbild Carl Theodors, Relief, von weissem Marmor,
rund, 11 Centimeter Durchmesser.
886. Modell des Denkmals des Kurfürsten Carl Theodor
auf der alten Heidelberger Neckarbrücke, Standbild auf Posta-
ment, umgeben von den liegenden Statuen des Rheins, der Donau, des
Neckars und der Mosel, vollendet 1788; von Hofbildhauer Link.
887. Modell eines nicht ausgeführten Monuments des
Kurfürsten Karl Theodor, von Holz, vergoldet.
888. Allegorie auf das vierhundertjährige Jubiläum
der Universität Heidelberg, 1786, Relief in Birnbaumholz;
von dem Universitätsbildhauer J. M. Düchert, (Oelbildnisse
No. 163).
Auf einem Postamente steht die Büste des Stifters der Universität
Kurfürst Ruprecht I. Neben ihr sitzen seine Nachfolger Ruprecht II.
und Ruprecht HL, der Kaiser. Vor letzterem stehen vier Bücher mit
den Buchstaben T. J. M. P. (Theologia, Jurisprudentia, Medicina, Philo-
sophia) bezeichnet. An die Büste lehnt sich eine weibliche Gestalt, die
Hochschule Heidelberg, indem sie hinter derselben nach einem auf dem
Postamente liegenden offenen Füllhorn greift, aus welchem Münzen und
Orden herabfallen. Mit der andern Hand hält sie das pfälzische Wappen-
schild, hinter dem die Eule der Minerva hervorschaut. Ueber diesem
Schilde schwebt Merkur mit einem versiegelten Schreiben (Hindeutung
auf Zulage, Orden, Titel und dergl.) heran. Im Hintergründe erhebt sich
eine Pyramide mit dem Brustbild Carl Theodors, über welchem der Engel
des Ruhmes in die Posaune stösst.
Zur Beleuchtung des Schwindels von den Wohlthaten, welche Carl
Theodor der Universität Heidelberg erwiesen habe, mag die einzige
Thatsache dienen, dass während der sog. Halle’sche Vertrag von 1685 für
die Universität auch unter den katholischen Regenten wenigstens die
Parität zugesichert hatte, im Jahr 1785 nur noch vier protestantische
Lehrer (mit Einschluss der Theologen) und dagegen 30 katholische,
grösstentheils Exjesuiten und Lazaristen, vorhanden waren.
889. Elisabetha Petrowna, Kaiserin von Russland 1741—1762,
Tochter Peters des Grossen, Freundin der Kurfürstin Elisabetha Augusta,
Relief von Gyps mit Farben und Vergoldung, aus dem Rittersaal des
Mannheimer Schlosses; von Pozzi.
 
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