DIE BÜHNE BÖCKLINS
Das Theater beginnt bei Böcklin schon in den
sechziger Jahren. Die Unbesorgtheit, mit der er in der
Frühzeit seine Landschaften ausstattet, lediglich um ihnen
malerischen Schmuck zu geben, weicht schon in den
Schackbildern einer deutlichen, draugenbleibenden Sach-
lichkeit. Diese begnügt sich nicht mehr mit malerischen
Existenzen, sondern folgert aus der durchaus sachlichen
Legende legendarische Zutaten. Die Idee wird nicht zum
Stillleben des Bildes, sondern behält ihre volle Aktivität,
geeignet, gewisse Vorstellungen auf den Beschauer zu
übertragen und ihn zur Weiterdichtung anzuregen. Diese
Methode erkannten wir früher als die eines Knaus.
Aber innerhalb desselben Prinzips modifiziert Böcklin
sehr merkbar. Geringfiigig ist der Grad konventioneller
Banalität. Böcklin verachtet Knaus. Floerke betont oft
den Gegensatz zu aller Art Genremalerei (F. 13 u. a.).
Böcklins Gedankenflug scheint höher, romantischer, be-
wegter, kann aber nicht umhin, auch seinerseits eine
rein sachliche Konvention zu verdichten. Daher über-
springt diese Differenz nicht die Ebene der Knausschen
Wirkung, weil der Gegensatz zur Knausschen Konvention
mit der Zeit immer mehr abnimmt, daher der Wert, wenn
er auf diesem Gegensatz beruhte, in derselben Zeit
Das Theater beginnt bei Böcklin schon in den
sechziger Jahren. Die Unbesorgtheit, mit der er in der
Frühzeit seine Landschaften ausstattet, lediglich um ihnen
malerischen Schmuck zu geben, weicht schon in den
Schackbildern einer deutlichen, draugenbleibenden Sach-
lichkeit. Diese begnügt sich nicht mehr mit malerischen
Existenzen, sondern folgert aus der durchaus sachlichen
Legende legendarische Zutaten. Die Idee wird nicht zum
Stillleben des Bildes, sondern behält ihre volle Aktivität,
geeignet, gewisse Vorstellungen auf den Beschauer zu
übertragen und ihn zur Weiterdichtung anzuregen. Diese
Methode erkannten wir früher als die eines Knaus.
Aber innerhalb desselben Prinzips modifiziert Böcklin
sehr merkbar. Geringfiigig ist der Grad konventioneller
Banalität. Böcklin verachtet Knaus. Floerke betont oft
den Gegensatz zu aller Art Genremalerei (F. 13 u. a.).
Böcklins Gedankenflug scheint höher, romantischer, be-
wegter, kann aber nicht umhin, auch seinerseits eine
rein sachliche Konvention zu verdichten. Daher über-
springt diese Differenz nicht die Ebene der Knausschen
Wirkung, weil der Gegensatz zur Knausschen Konvention
mit der Zeit immer mehr abnimmt, daher der Wert, wenn
er auf diesem Gegensatz beruhte, in derselben Zeit