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DAS STÜCK

Da Böcklin auf seiner Bühne nicht spielt, da sein
Theater die Wirkung des Spiels versagt, kann man eigent-
lich auch nicht von seinem Stück reden. Er kommt wie
die meisten populären Theaterschreiber nicht über den
Titel hinaus und begnügt sich, das Publikum mit Neben-
sachen zu unterhalten. Den Titel aber können wir nennen
und die Sphäre bestimmen, auf die er hinzielt.

Auch dafür genügt, uns an Floerke zu halten.
„Bruckmann nennt ihn einen Romantiker. Seine Bilder,
erinnert er mit Recht, haben stets einen subjektiven
inneren Anlag, ihren Ursprung in seiner jeweiligen
Stimmung. So die „Pieta“, deren Entstehung auf den
unter besonders tragischen Umständen erfolgten Tod
seines Töchterchens zurückzuführen ist. Der Tod mit
dem Wirbelwind, Blitz und Brandstätte ist nicht umsonst
1871 gemalt, wie auch die „Via Mala“ nur seine Angst
gemalt haben will, die er empfand, als er von Italien zu
Fug da durch kam.“ (F. 30.) Und der Herausgeber berichtet
in einer Anmerkung, dag Böcklin das eine Bild tatsächlich
1870 „unter dem Eindruck des deutlich vernehmbaren
Kanonendonners“ malte. — Von Rechts wegen, finde ich
und zwar allen Ernstes, mügte man auch den Anblick
des Bildes nur unter dem Donner der Kanonen geniegen,
 
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