DER POPULÄRE BÖCKLIN
Das Schema mit den beiden mathematischen Arbeiten
deutet auf die bekannte aber in ihrem Umfang heute den
wenigsten bewugte Tatsache, dag es tausend bild-
ähnliche Dinge gibt, die gar nichts mit der Kunst zu
tun haben, von der hier gehandelt wird. Dag die Kunst
im allgemeinen nicht auf die hier gemeinte beschränkt
ist, dag z. B. eine Landkarte, eine gelungene Abbildung
aus der Anatomie oder Botanik, eine gute Photographie
als malerische Äugerungen betrachtet werden können,
steht auger Zweifel. Jedes Ding, das einen Zweck er-
füllt, verlangt eine Kunst, um richtig gemacht zu werden.
Die Unterschiede der Zwecke geben die verschiedenen
Sphären der Künste. Der höchste Zweck ist der von
allem Materialismus Genesene, den der Barbar nicht sieht,
der uns alles bedeutet: der Nutzen der Seele. Er ist
nur durch die zwecklose, auf sich selbst gestellte Be-
tätigung zu erfiillen, die wir in diesem Rahmen allein des
hohen Namens „Kunst“ fiir würdig halten.
Wir haben im vorigen die Entwicklung Böcklins
gezeigt und miissen jetzt nachweisen, dag, die gefeierten
Werke des Meisters nicht in die höchste Sphäre mensch-
licher Betätigung, die hier Kunst genannt wird, gehören.
Wir sehen daher in der Folge von der Entwicklung
Böcklins möglichst ab, da sie ja nur eine von mir auf-
gestellte Handlung sein und daher durch eine weiter
Das Schema mit den beiden mathematischen Arbeiten
deutet auf die bekannte aber in ihrem Umfang heute den
wenigsten bewugte Tatsache, dag es tausend bild-
ähnliche Dinge gibt, die gar nichts mit der Kunst zu
tun haben, von der hier gehandelt wird. Dag die Kunst
im allgemeinen nicht auf die hier gemeinte beschränkt
ist, dag z. B. eine Landkarte, eine gelungene Abbildung
aus der Anatomie oder Botanik, eine gute Photographie
als malerische Äugerungen betrachtet werden können,
steht auger Zweifel. Jedes Ding, das einen Zweck er-
füllt, verlangt eine Kunst, um richtig gemacht zu werden.
Die Unterschiede der Zwecke geben die verschiedenen
Sphären der Künste. Der höchste Zweck ist der von
allem Materialismus Genesene, den der Barbar nicht sieht,
der uns alles bedeutet: der Nutzen der Seele. Er ist
nur durch die zwecklose, auf sich selbst gestellte Be-
tätigung zu erfiillen, die wir in diesem Rahmen allein des
hohen Namens „Kunst“ fiir würdig halten.
Wir haben im vorigen die Entwicklung Böcklins
gezeigt und miissen jetzt nachweisen, dag, die gefeierten
Werke des Meisters nicht in die höchste Sphäre mensch-
licher Betätigung, die hier Kunst genannt wird, gehören.
Wir sehen daher in der Folge von der Entwicklung
Böcklins möglichst ab, da sie ja nur eine von mir auf-
gestellte Handlung sein und daher durch eine weiter