METHODE
Es bleibt eine delikate Arbeit: die Revision und Er-
gänzung des Gefundenen. Wir gingen bisher von dem
Werke Böcklins und von der Entwicklung aus, die wir
dabei fanden. Um die Kontrolle zu ermöglichen, müssen
wir diesen Weg verlassen und einen ganz neuen ein-
schlagen, der die Möglichkeit einer Benutzung derselben
Fehlerquelle, wenn eine solche vorhanden, ausschliegt.
Wir werden uns also im folgenden nicht mehr lediglich an
das Werk halten, sondern auch an den einzigen anderen
Faktor, der mit einer gewissen, nicht unbeschränkten
Berechtigung als Urteilsbilder benutzt werden kann, an
die Persönlichkeit des Künstlers. Zweitens werden wir
meinen Standpunkt, der bisher die Argumente produzierte,
möglichst ausscheiden und statt dessen eine andere
Persönlichkeit setzen, die mindestens denselben Glauben
verdient. Drittens werden wir noch eine andere Richtung
der Beweisführung ändern: Wir haben bisher alle
Argumente angewendet, um zu zeigen, was Böcklin nicht
ist. Wir fanden, daß er nicht als Maler gelten, dag
man ihm nicht den Titel eines Kiinstlers im Sinne höherer
Asthetik zuerkennen könne. Diesen negativen Weg er-
setzen wir jetzt durch den positiven: wenn er dies und
jenes nicht ist, was ist er also? Fixieren wir die Ge-
staltungsart Böcklins, versuchen wir die Sphäre so genau
Es bleibt eine delikate Arbeit: die Revision und Er-
gänzung des Gefundenen. Wir gingen bisher von dem
Werke Böcklins und von der Entwicklung aus, die wir
dabei fanden. Um die Kontrolle zu ermöglichen, müssen
wir diesen Weg verlassen und einen ganz neuen ein-
schlagen, der die Möglichkeit einer Benutzung derselben
Fehlerquelle, wenn eine solche vorhanden, ausschliegt.
Wir werden uns also im folgenden nicht mehr lediglich an
das Werk halten, sondern auch an den einzigen anderen
Faktor, der mit einer gewissen, nicht unbeschränkten
Berechtigung als Urteilsbilder benutzt werden kann, an
die Persönlichkeit des Künstlers. Zweitens werden wir
meinen Standpunkt, der bisher die Argumente produzierte,
möglichst ausscheiden und statt dessen eine andere
Persönlichkeit setzen, die mindestens denselben Glauben
verdient. Drittens werden wir noch eine andere Richtung
der Beweisführung ändern: Wir haben bisher alle
Argumente angewendet, um zu zeigen, was Böcklin nicht
ist. Wir fanden, daß er nicht als Maler gelten, dag
man ihm nicht den Titel eines Kiinstlers im Sinne höherer
Asthetik zuerkennen könne. Diesen negativen Weg er-
setzen wir jetzt durch den positiven: wenn er dies und
jenes nicht ist, was ist er also? Fixieren wir die Ge-
staltungsart Böcklins, versuchen wir die Sphäre so genau