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Kintzinger, Martin; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Westbindungen im spätmittelalterlichen Europa: auswärtige Politik zwischen dem Reich, Frankreich, Burgund und England in der Regierungszeit Kaiser Sigmunds — Mittelalter-Forschungen, Band 2: Stuttgart, 2000

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https://doi.org/10.11588/diglit.8246#0026

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2. Sigmund und Westeuropa.
Erforschung und Perspektiven

2. a. Forschungsstand
Am Anfang wissenschaftlicher Arbeit über Sigmund von Luxemburg stand das
vierbändige, seit 1838 erschienene Werk Joseph von AschbachsF Es blieb für lange
Zeit singulär, und erst gegen Ende des Jahrhunderts wurden ihm weitere Untersu-
chungen an die Seite gestellt. Eine große Zahl von Beiträgen begründete damals die
erste Phase intensiver Studien über Sigmund. Sie sind in ihrem methodischen Zu-
gang vergleichbar, was sich in der Wahl der Buchtitel ausdrückte, die häufig dem
Schema »König/Kaiser Sigmund und ...« folgten. Ausgehend von einem persona-
lisierenden Geschichtsverständnis wurden dann sorgfältige, quellenintensive Ar-
beiten geboten, die Einzelaspekte der Politik Sigmunds oder sein Verhältnis zu an-
deren Herrschern zum Gegenstand nahmen.'" Hierzu zählen der Beitrag Franz von
Löhers über Sigmunds Verhältnis zu Philipp von Burgund von 1866, das 1872 vor-
gelegte Werk Friedrich von Bezolds über die Hussitenkriege oder Erich Branden-
burgs Monographie über Sigmund und den Brandenburger Kurfürsten Friedrich I.
von 1891 .*4
Maßgeblich angeregt wurde die Forschung durch die 1896 und 1900 von Wil-
helm Altmann publizierten Bände der Regesta Imperii und Auswahleditionen in
ihrem Gefolge, namentlich durch Altmann selbst und Joseph CaroV In dessen Ar-
beit fällt auf, daß sie die Quellen zu Sigmunds auswärtiger Politik stark gewichtet.
Dem entsprachen weitere monographische Studien, die nach den Beziehungen Sig-
munds zu Fürsten anderer Reiche fragten. So untersuchten 1902 Gustav Beckmann

22 Joseph von Aschbach, Geschichte Kaiser Sigmunds. 1-4. (ND der Ausgabe Hamburg 1838-1845)
Aalen 1964.
23 Zur methodischen Unterscheidung von personalisierendem Geschichtsverständnis, Biographik
und historischer Personenforschung vgl. Anm. 6 und die Einleitung zu Kapitel 3 (Familiarität und
Gesandtschaft).
24 Franz von Löher, Kaiser Sigmund und Herzog Philipp von Burgund, ln: Münchener Historisches
Jahrbuch 1866, S. 305M19. Friedrich Gustav Johannes von Bezold, König Sigmund und die
Reichskriege gegen die Hussiten bis zum Ausgang des dritten Kreuzzugs. München 1872. Erich
A. D. Brandenburg, König Sigmund und Kurfürst Friedrich I. von Brandenburg. Ein Beitrag zur
Geschichte des Deutschen Reichs im 15. Jahrhundert. Berlin 1891. In seiner Fragestellung bemer-
kenswert auch Paul Uhlmann, König Sigmunds Geleit für Hus und das Geleit im Mittelalter
(Hallische Beiträge zur Geschichtsforschung, 5). Halle 1892.
25 Johann Friedrich Böhmer, Regesta Imperii, 11 [künftig zit.: RImp]. Die Urkunden Kaiser Sig-
munds (1410-1437). Bearb. v. Wilhelm Altmann. 1.2. (ND der Ausgabe Innsbruck 1896-1900)
Hildesheim 1967. Ders., Urkundliche Beiträge zur Geschichte Kaiser Sigmunds. In: MIÖG 18
(1897), S. 588-609. Joseph Caro, Aus der Kanzlei Sigismunds. In: Archiv für österreichische Ge-
schichte 9 (1879), S. 1-175.
 
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