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Hubertus Seibert
Mariental105, Bronnbach106, Herrenalb107, Maulbronn108 und der elsässischen Zister-
zen Neuburg und Baumgarten109 - aktiv Partei für Barbarossa und seine Päpste.
Der Abt von Neuburg verwies zur Begründung dieser Haltung darauf, »daß unser
Herr und Kaiser nicht nur den niedrigeren Gewalten, sondern auch den Königrei-
chen und Königen die Vertreibung androht, die für Alexander eingestellt sind (...).
Wir halten es für unerläßlich, uns der kaiserlichen Partei anzuschließen: Denn die
übrigen Glieder haben zu folgen, wo die Erzbischöfe und Bischöfe, unsere Häupter,
voranschreiten«110.
von der Gründung bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts (Vorträge u. Forschungen Sonderbd. 13),
Sigmaringen 1974, S. 40f.
104 1169 berief Calixt III. Abt Dietrich von Kamp zum delegierten Richter zur Entscheidung einer
Streitsache der Äbtissin von Dietkirchen bei Bonn, JL 14496, Germania Pontificia VII, S. 255f.,
Nr. 3; Prhiss, Tätigkeit (wie Anm. 67), S. 238-240.
105 Der Abt von Mariental reihte sich 1160 in die Reihe der Gegner des Alexandriners Bischof Ul-
richs von Halberstadt ein und empfing in Pavia eine Besitzbestätigung Viktors IV., JL 14438
(1160, März 2), ed. Pflugk-Harttung, Acta (wie Anm. 51) I, Nr. 321, S. 2841; Christiane Raa-
be. Das Zisterzienserkloster Mariental bei Helmstedt von der Gründung 1138 bis 1337. Die Be-
sitz- und Wirtschaftsgeschichte unter Einbeziehung der politischen und ordensgeschichtlichen
Stellung (Berliner Historische Studien 20), Berlin 1995, S. 53.
106 MGH DFI. 485 (1165, Juni 14); Historia primitiva Abt Dieters von Maulbronn, ed. Leonhard
Scherg, Die Zisterzienserabtei Bronnbach im Mittelalter. Studien zur Geschichte der Abtei von
der Gründung bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts (Mainfränkische Studien 14), Würzburg 1976,
S. 238; anders Maria Magdalena Rückert, Zum Rücktritt des ersten Bronnbacher Abtes Rein-
hard im Kirchenstreit zwischen Kaiser Friedrich Barbarossa und Papst Alexander III., in: Wert-
heimer Jahrbuch 1996, S. 9-24, S. 15, die die fehlende Erwähnung Abt Reinhards im kaiserlichen
Privileg als Indiz dafür wertet, daß für dessen Ausstellung allein die dort aufgeführten weltli-
chen Zeugen verantwortlich waren.
107 Dies legt die - nicht erhaltene - Anfrage Abt Ulrichs von Herrenalb an Abt Nendungus von
Neuburg nahe, die diesen zu der erwähnten grundsätzlichen Stellungnahme bewog, ed. Ohn-
sorge, Briefsammlung (wie Anm. 100), Nr. 2, S. 30, vgl. unten Anm. 110; Preiss, Tätigkeit (wie
Anm. 67), S. 207f. Helmut Pflüger, Schutzverhältnisse und Landesherrschaft der Reichsabtei
Herrenalb von ihrer Gründung im Jahre 1149 bis zum Verlust ihrer Reichsunmittelbarkeit im
Jahre 1497 (bzw. 1535) (Veröffenthchungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in
Baden-Württemberg. Reihe B, 4), Stuttgart 1958 geht auf die Haltung Herrenalbs im Schisma
nicht ein.
108 MGH DFL 548 (1168, Nov. 26): Abt Dieter von Maulbronn bezeugt eine Besitzbestätigung für
die Zisterze Eußerthal; Hans-Josef Krey, Bischöfliche Herrschaft im Schatten des Königtums.
Studien zur Geschichte des Bistums Speyer in spätsalischer und frühstaufischer Zeit (Europä-
ische Hochschulschxiften. Reihe III, 703), Frankfurt a. M. 1996, S. 123; Immo Eberl, Gründung
und frühe Geschichte des Klosters Maulbronn, in: Anfänge der Zisterzienser in Südwest-
deutschland. Politik, Kunst und Liturgie im Umfeld des Klosters Maulbronn, hg. von Peter
Rückert/Dieter Planck (Oberrheinische Studien 16), Sigmaringen 1999, S. 79-100, hier S. 93f.
109 Ohnsorge, Briefsammlung (wie Anm. 100), Nr. 1 (1161 Ende-1162 Anfang), S. 29f., Codex Ebra-
censis (wie Anm. 58), S. 127f., Nr. 55: Der Abt von Baumgarten bittet sein Oberhaupt, den Abt
von Neuburg, Nendungus (1156-1176), um Direktiven, wie er sich im Schisma verhalten solle,
und klagt über die Anhänger Alexanders, die die in rechtsrheinischen Gebieten gelegenen Gü-
ter seines Klosters verwüsteten und plünderten. Zu den engen Beziehungen Neuburgs zu Bar-
barossa vgl. Thomas Seiler, Die frühstaufische Territorialpolitik im Elsaß, Hamburg 1995,
S. 219-223.
110 Ohnsorge, Briefsammlung (wie Anm. 100), Nr. 2 (1161 Ende-1162 Anfang) an Abt Ulrich von
Herrenalb, S. 30f., Codex Ebracensis (wie Anm. 58), S. 129, Nr. 56: Eadem nobis de nobis incumbit
necessitas, dum princeps et imperator noster non solum potestatibus humilioribus, verum etiam regnis et
regibus exterminium minatur, qui sentientes cum Alexandro domino V[ictori] in soliditate gradus apo-
stolici obviare conantur. Sentiamus igitur: necesse est, cum imperatore nostro sequantur membra, quo
precedunt archiepiscopi et episcopi, capita nostra ... Bereits Bernhard von Clairvaux hatte in seiner
Hubertus Seibert
Mariental105, Bronnbach106, Herrenalb107, Maulbronn108 und der elsässischen Zister-
zen Neuburg und Baumgarten109 - aktiv Partei für Barbarossa und seine Päpste.
Der Abt von Neuburg verwies zur Begründung dieser Haltung darauf, »daß unser
Herr und Kaiser nicht nur den niedrigeren Gewalten, sondern auch den Königrei-
chen und Königen die Vertreibung androht, die für Alexander eingestellt sind (...).
Wir halten es für unerläßlich, uns der kaiserlichen Partei anzuschließen: Denn die
übrigen Glieder haben zu folgen, wo die Erzbischöfe und Bischöfe, unsere Häupter,
voranschreiten«110.
von der Gründung bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts (Vorträge u. Forschungen Sonderbd. 13),
Sigmaringen 1974, S. 40f.
104 1169 berief Calixt III. Abt Dietrich von Kamp zum delegierten Richter zur Entscheidung einer
Streitsache der Äbtissin von Dietkirchen bei Bonn, JL 14496, Germania Pontificia VII, S. 255f.,
Nr. 3; Prhiss, Tätigkeit (wie Anm. 67), S. 238-240.
105 Der Abt von Mariental reihte sich 1160 in die Reihe der Gegner des Alexandriners Bischof Ul-
richs von Halberstadt ein und empfing in Pavia eine Besitzbestätigung Viktors IV., JL 14438
(1160, März 2), ed. Pflugk-Harttung, Acta (wie Anm. 51) I, Nr. 321, S. 2841; Christiane Raa-
be. Das Zisterzienserkloster Mariental bei Helmstedt von der Gründung 1138 bis 1337. Die Be-
sitz- und Wirtschaftsgeschichte unter Einbeziehung der politischen und ordensgeschichtlichen
Stellung (Berliner Historische Studien 20), Berlin 1995, S. 53.
106 MGH DFI. 485 (1165, Juni 14); Historia primitiva Abt Dieters von Maulbronn, ed. Leonhard
Scherg, Die Zisterzienserabtei Bronnbach im Mittelalter. Studien zur Geschichte der Abtei von
der Gründung bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts (Mainfränkische Studien 14), Würzburg 1976,
S. 238; anders Maria Magdalena Rückert, Zum Rücktritt des ersten Bronnbacher Abtes Rein-
hard im Kirchenstreit zwischen Kaiser Friedrich Barbarossa und Papst Alexander III., in: Wert-
heimer Jahrbuch 1996, S. 9-24, S. 15, die die fehlende Erwähnung Abt Reinhards im kaiserlichen
Privileg als Indiz dafür wertet, daß für dessen Ausstellung allein die dort aufgeführten weltli-
chen Zeugen verantwortlich waren.
107 Dies legt die - nicht erhaltene - Anfrage Abt Ulrichs von Herrenalb an Abt Nendungus von
Neuburg nahe, die diesen zu der erwähnten grundsätzlichen Stellungnahme bewog, ed. Ohn-
sorge, Briefsammlung (wie Anm. 100), Nr. 2, S. 30, vgl. unten Anm. 110; Preiss, Tätigkeit (wie
Anm. 67), S. 207f. Helmut Pflüger, Schutzverhältnisse und Landesherrschaft der Reichsabtei
Herrenalb von ihrer Gründung im Jahre 1149 bis zum Verlust ihrer Reichsunmittelbarkeit im
Jahre 1497 (bzw. 1535) (Veröffenthchungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in
Baden-Württemberg. Reihe B, 4), Stuttgart 1958 geht auf die Haltung Herrenalbs im Schisma
nicht ein.
108 MGH DFL 548 (1168, Nov. 26): Abt Dieter von Maulbronn bezeugt eine Besitzbestätigung für
die Zisterze Eußerthal; Hans-Josef Krey, Bischöfliche Herrschaft im Schatten des Königtums.
Studien zur Geschichte des Bistums Speyer in spätsalischer und frühstaufischer Zeit (Europä-
ische Hochschulschxiften. Reihe III, 703), Frankfurt a. M. 1996, S. 123; Immo Eberl, Gründung
und frühe Geschichte des Klosters Maulbronn, in: Anfänge der Zisterzienser in Südwest-
deutschland. Politik, Kunst und Liturgie im Umfeld des Klosters Maulbronn, hg. von Peter
Rückert/Dieter Planck (Oberrheinische Studien 16), Sigmaringen 1999, S. 79-100, hier S. 93f.
109 Ohnsorge, Briefsammlung (wie Anm. 100), Nr. 1 (1161 Ende-1162 Anfang), S. 29f., Codex Ebra-
censis (wie Anm. 58), S. 127f., Nr. 55: Der Abt von Baumgarten bittet sein Oberhaupt, den Abt
von Neuburg, Nendungus (1156-1176), um Direktiven, wie er sich im Schisma verhalten solle,
und klagt über die Anhänger Alexanders, die die in rechtsrheinischen Gebieten gelegenen Gü-
ter seines Klosters verwüsteten und plünderten. Zu den engen Beziehungen Neuburgs zu Bar-
barossa vgl. Thomas Seiler, Die frühstaufische Territorialpolitik im Elsaß, Hamburg 1995,
S. 219-223.
110 Ohnsorge, Briefsammlung (wie Anm. 100), Nr. 2 (1161 Ende-1162 Anfang) an Abt Ulrich von
Herrenalb, S. 30f., Codex Ebracensis (wie Anm. 58), S. 129, Nr. 56: Eadem nobis de nobis incumbit
necessitas, dum princeps et imperator noster non solum potestatibus humilioribus, verum etiam regnis et
regibus exterminium minatur, qui sentientes cum Alexandro domino V[ictori] in soliditate gradus apo-
stolici obviare conantur. Sentiamus igitur: necesse est, cum imperatore nostro sequantur membra, quo
precedunt archiepiscopi et episcopi, capita nostra ... Bereits Bernhard von Clairvaux hatte in seiner