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Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]; Peltzer, Jörg [Bearb.]; Schwedler, Gerald [Bearb.]; Töbelmann, Paul [Bearb.]
Politische Versammlungen und ihre Rituale: Repräsentationsformen und Entscheidungsprozesse des Reichs und der Kirche im späten Mittelalter — Mittelalter-Forschungen, Band 27: Ostfildern, 2009

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Kaufhold, Martin,: Entscheidungsspielräume im Spannungsfeld von Repräsentation und Ritual
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https://doi.org/10.11588/diglit.34740#0273

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Martin Kaufhold

dieser hohen Reichsversammlungen war daher von der politischen Relevanz
so weit entlastet, dass die Besucher sich stärker der kommunizierenden Ritua-
lisierung ihrer Umgangs- und Verfahrensformen widmen konnten.
Für das Verständnis des zeremoniellen Charakters unterschiedlicher reprä-
sentativer Versammlungen des europäischen Spätmittelalters erscheint daher
das Ausmaß politischer Konflikte, die in ihnen ausgetragen wurden, von er-
heblicher Bedeutung. Man könnte abschließend die Vermutung formulieren,
dass eine formalisierte Verfahrensform sich erst etablieren konnte, nachdem
der Status der Versammlung im Königreich oder in der Kirche geklärt war. Vor
dem 15. Jahrhundert scheint das nur selten der Fall gewesen zu sein.

Joachim Heinig, Reichstag und Reichstagsakten am Ende des Mittelalters, in: ZHF 17, 1990,
S.419-428.
 
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