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Symposium on Nubian Studies <2, 1972, Warschau> [Hrsg.]; Society for Nubian Studies [Hrsg.]; Michałowski, Kazimierz [Bearb.]
Nubia: récentes recherches ; actes du Colloque Nubiologique International au Musée National de Varsovie, 19 - 22 Juin 1972 — Varsovie: Musée National, 1975

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https://doi.org/10.11588/diglit.47598#0217

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Zu beachten für die Herkunft der Texte wäre vielleicht auch noch die unterägyptische Namensform
des Hafens mit der Endung z am Schluss, was die Entstehung dieser Texte un Unterägypten
beweist. Damit wäre also auch das letzte Argument für eine Übersetzung direkt aus dem
Griechischen erledigt. Doch ist damit noch keine Direktübersetzung aus dem Koptischen
postuliert. Durchschlagende philologische Argumente gibt es nicht. Die Frage ist rein philologisch
nicht zu lösen und muss daher zurückgestellt werden, bis wir auch die anderen Texte betrachtet
haben werden.
Der zweite grosse erzählende Text ist als CT^YpOC-Text allgemein bekannt. Er kulminiert in
dem, wie die neuen Ausgrabungen zeigen, in Nubien offenbar weit verbreiteten Kreuzeshymnos.
Es handelt sich um die Berliner Handschrift MS. Orient. 1020, die auf das Jahr 689 der
diokletianischen Märtyrerära (= 972/73 A.D.J.) datiert ist11. Genauso wie beim Menaswunder hält
sich auch hier der Verfasser beziehungsweise Übersetzer und Schreiber streng an die für die
Predigtliteratur gültigen äusseren Formen. Wurde das Menaswunder in seiner kurzen Überschrift
sofort als Wunder (FOKKOp) gekennzeichnet, so dieser Text in einer etwas umfangreicheren
Überschrift als οχλ ; was „Wort”, „Rede” bedeutet und wohl ohne weiteres als Terminus

technicus für „Predigt” genommen darf. Man vergleiche nur die koptische Terminologie. Auch
hier ist λΟΓΌΟ die allgemeine Bezeichnung für eine Homilie oder Predigt, speziell eine an den
biblischen Verkündigungsinhalten orientirte, während ΕΓΚίΟΜΪΟΝ, ΜΧρτγρΐ\ BlOC, ΠΟλγψΑ,
r^BYFHClC stets auf eine homiletische Sonderform hinweisen12. Man möchte Cb.A so als
Übersetzung oder zumindest Entsprechung des koptischen Terminus λΟΓΌΟ nehmen. Der Prediger
ist allerdings nicht irgendein Kirchenvater, sondern der Heiland Selbst. Der vor der Himmelfahrt
die Apostel über Sein Leiden, Wiederkunft und das Kreuz belehrt. Auch von daher kann nur der
Ausdruck C&À, beziehungsweise λΟΓΟΟ in Frage kommen. In der Überschrift muss nach

o

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foptisch: gN OyEtpHNH ΝΤΕ ΠΝθγΤΕ gAMHN).
andspredigt diese Schlussformel erweitert, der
Kreuzes auf die Hörer herabgefleht.
/under mit der Anrede „Geliebte”. Danach
?ern, als der Heiland nicht wie irgendein anderer
rf noch einer anderen Person, die sozusagen als
en wiedergibt. Offensichtlich redet daher ein
ituation: Wir Apostel, wie er sagt, sind auf dem
t versammelt. Es handelt sich also um die
;chen Offenbarung. Der Heiland spricht über die

Sott” wiederzugeben sein. Zyhlarz Übersetzung “Herr” ist hier
brauch.

11 Ein genaij
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in der zweit
Flechtmuste
nicht belegt!
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anrufen. Be
Gerade in Tj
Nubienunte
Sunnarti, TI
Recklinghaij
Graffito na
ausgedehnte
nicht wesen;!
12 Cf. C. D
Darmstadt
Muséon, LI
13 τλλι <fl
zu blass um;

Verfasser- und Inhaltsangabe eine kurze Schlussformel folgen; bei koptischen Predigten zumeist
„Im Frieden Gottes ! Amen”. Im Menaswunder heisst es daher τλλΝ ΤΟΚΝάγΕλο àMHN, was
akkurat
Im Grüne
Friede Gc
Der eigen
entsteht n
Prediger rl
zweiter Pr
Apostel, ε
Ölberge if
klassische

dieses Textes bei Griffith, The Nubian Texts, Taf. II,
er nubischen Grammatik, S. 155 Deutung des ΧΠθ
anuskriptes nicht stimmen kann. Diese Buchstaben stehen
des Textes. Sie sind oben und seitlich von einer
chen Handschriften wäre es eine ganz ungewöhnliche, sonst
s gehört immer zum Kolophon. Hier hingegen können nur
:n, die zu Beginn den Schutz Gottes und Seiner Heiligen
sich dann um eine Anrufung des Erzengels Michael handeln,
wesen zu sein. Ich folge hier E. Dinkier in: Deutsche
71, S. 462 und Die deutschen Ausgrabungen auf dem Inseln
inst und Geschichte Nubiens in christlicher Zeit,
äre dann immerhin bemerkenswert, dass diese sonst nur als
en Literatur vorkommt und als deutliches Anzeichen für eine
ann. Die Datierung der Handschrift brauchte man aber wohl
enden Schlussteil des Kolophons befunden haben,
such eines Überblicks, Dissertation Heidelberg 1953,
zur «ars praedicandi» der alten koptischen Kirche, in: Le
 
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