Rundschau
677
Was den Charakter dieser Jahresberichte betrifft,
sollen sie
1. eine kritisch zusammenfassende Über-
sicht der wichtigsten Ergebnisse der wissen-
schaftlichen Forschung darbieten;
2. in bestimmten, aber nicht nach einem
Schema geregelten Terminen erscheinen, über
welche die Zentrale mit den Berichterstattern
besondere Abmachungen zu treffen hätte,
3. sollen die Berichte durch Heranziehung
von ausländischen Berichterstattern eine mög-
lichst weitgehende Vervollständigung erhalten,
und
4. aus diesem Grund auch in anderen west-
europäischen Weltsprachen abgefaßt werden
dürfen.
3. Es wurde anerkannt, daß es an einer ent-
sprechend ausgestatteten kunstwissenschaftlichen
Zeitschrift in Deutschland fehlt (Punkt 6 der
Verhandlungen). Die Zeitschrift, die Ersatz für
diesen Mangel bieten soll, ist so auszubauen,
daß alle Zweige der Kunstwissenschaft möglichst
gleichmäßig berücksichtigt werden und den An-
forderungen der Universitätslehrer sowohl wie
der Museumsbeamten und der Denkmalpfleger
in gleicher Weise Rechnung getragen wird. Man
bedarf keiner neuen Bilderzeitschrift, sondern
einer wissenschaftlich illustrierten, und man muß
sich infolgedessen auch darüber klar sein, daß
der Abonnentenkreis einer derartigen Zeitschrift
eng begrenzt sein wird und die finanziellen
Folgen davon von den Fachgenossen zu tragen
sein werden. Da nun das ehedem von dem
Kongreß begründete Repertorium für Kunst-
wissenschaft einer Ausgestaltung im Sinne der
Verhandlungen fähig sein dürfte, wurde der stän-
dige Ausschuß beauftragt, bei den maßgebenden
Stellen auf eine derartige Umänderung dieser
Zeitschrift hinzuwirken.
4. Betreffs der photographischen Aufnahme
deutscher Kunstdenkmäler (Punkt 7 der Ver-
handlungen) faßte man folgende Resolution:
1. „Der Kongreß faßt die ihm vom Schrift-
führer mitgeteilte Absicht des Deutschen Ver-
eins dahin auf, daß neben, d. h. schon vor
dem Erscheinen der monumentalen Publika-
tionen billige Aufnahmen der Denkmäler her-
gestellt und allgemein zugänglich gemacht
werden sollen;
2. er legt dem Deutschen Verein nahe, da-
hin zu wirken, daß durch Unterstützung des
Staates oder Vereins eine Firma in den Stand
gesetzt wird, solche Aufnahmen auch von den
nichtdeutschen aber in Deutschland befindlichen
Denkmälern jederzeit auf Wunsch herzustellen
und zu gleichen Bedingungen in den Handel
zu bringen.
3. Nach italienischem Muster dürfte sich
empfehlen, in jedem Bundesstaate einen Re-
gierungsphotographen anzustellen,der nament-
lich solche Dinge aufzunehmen hätte, die
weniger ein großes Publikum, als den Fach-
mann interessieren. Er müßte dauernd von
Fachleuten beraten werden. Die Zentrale
würde in Berlin sein. Herausgabe eines Ka-
taloges, welcher auch alles zusammenfaßt,
was im Laufe der Jahre von Gelehrten und
Museumsbeamten aufgenommen worden ist,
würde etwa alle 2—3Jahre zu veranstalten sein.
Im Zentralbureau zu Berlin möchte man
dann, wie das jetzt in Rom der Fall ist, jeder-
zeit für billigen Preis Gesuchtes finden. An-
regungen würden im Zentralbureau jederzeit
entgegengenommen werden.
4. Der Kongreß behält sich vor, auf seiner
nächsten Tagung, falls einer der ersten beiden
Punkte sich inzwischen als nicht realisierbar
erwiesen hat, eine Kommission zur Beratung
solcher Firmen einzusetzen, die auf eigenes
Risiko diese Desiderata zu erfüllen sich be-
mühen werden. Derselben Kommission würde
es obliegen, einen Katalog aller wissenschaft-
lich verwertbaren Aufnahmen auszuarbeiten.
Unter allen Umständen erscheint dem Kongreß
die Einrichtung einer Zentrale für die Inven-
tarisierung der gesamten photographischen
Hilfsmittel in möglichst naher Zukunft unbe-
dingt erforderlich. Diese Zentrale hätte, als
dauernde Einrichtung gedacht, auch als Aus-
kunftsstelle zu dienen."
5. Im übrigen hatte die Aussprache über photo-
graphische Aufnahmen noch folgende Ergebnisse:
Soweit die Pigmentdrucke als Studienmaterial
verwandt werden müssen, haben sie sich nicht
bewährt. Die Museen sollten deswegen den
Photographen zur Pflicht machen, außer den
Pigmentdrucken noch Silberdrucke von den Auf-
nahmen der in ihrem Besitz befindlichen Kunst-
werke anzufertigen und zu angemessenem
Preise zu verkaufen, damit dem Übelstande
wenigstens zum Teil abgeholfen werden kann.
Eine entsprechende Aufforderung an die Museums-
direktionen ist in der „Museumskunde" bereits
veröffentlicht worden.
Die Denkmalarchive oder, wo diese noch
nicht bestehen, die Provinzialmuseen können
als Vereinigungsstellen der photographischen
Aufnahmen aus einem bestimmten Gebiete aus-
gebaut werden, indem entweder dorthin die
Platten eingeliefert, oder dort die Adressen der
Photographen und die immer zu ergänzenden
Listen ihrer Aufnahmen aufbewahrt werden.
Der ganze Bestand an Aufnahmen aus einem
bestimmten Gebiet kann, wenn nach Nummern
677
Was den Charakter dieser Jahresberichte betrifft,
sollen sie
1. eine kritisch zusammenfassende Über-
sicht der wichtigsten Ergebnisse der wissen-
schaftlichen Forschung darbieten;
2. in bestimmten, aber nicht nach einem
Schema geregelten Terminen erscheinen, über
welche die Zentrale mit den Berichterstattern
besondere Abmachungen zu treffen hätte,
3. sollen die Berichte durch Heranziehung
von ausländischen Berichterstattern eine mög-
lichst weitgehende Vervollständigung erhalten,
und
4. aus diesem Grund auch in anderen west-
europäischen Weltsprachen abgefaßt werden
dürfen.
3. Es wurde anerkannt, daß es an einer ent-
sprechend ausgestatteten kunstwissenschaftlichen
Zeitschrift in Deutschland fehlt (Punkt 6 der
Verhandlungen). Die Zeitschrift, die Ersatz für
diesen Mangel bieten soll, ist so auszubauen,
daß alle Zweige der Kunstwissenschaft möglichst
gleichmäßig berücksichtigt werden und den An-
forderungen der Universitätslehrer sowohl wie
der Museumsbeamten und der Denkmalpfleger
in gleicher Weise Rechnung getragen wird. Man
bedarf keiner neuen Bilderzeitschrift, sondern
einer wissenschaftlich illustrierten, und man muß
sich infolgedessen auch darüber klar sein, daß
der Abonnentenkreis einer derartigen Zeitschrift
eng begrenzt sein wird und die finanziellen
Folgen davon von den Fachgenossen zu tragen
sein werden. Da nun das ehedem von dem
Kongreß begründete Repertorium für Kunst-
wissenschaft einer Ausgestaltung im Sinne der
Verhandlungen fähig sein dürfte, wurde der stän-
dige Ausschuß beauftragt, bei den maßgebenden
Stellen auf eine derartige Umänderung dieser
Zeitschrift hinzuwirken.
4. Betreffs der photographischen Aufnahme
deutscher Kunstdenkmäler (Punkt 7 der Ver-
handlungen) faßte man folgende Resolution:
1. „Der Kongreß faßt die ihm vom Schrift-
führer mitgeteilte Absicht des Deutschen Ver-
eins dahin auf, daß neben, d. h. schon vor
dem Erscheinen der monumentalen Publika-
tionen billige Aufnahmen der Denkmäler her-
gestellt und allgemein zugänglich gemacht
werden sollen;
2. er legt dem Deutschen Verein nahe, da-
hin zu wirken, daß durch Unterstützung des
Staates oder Vereins eine Firma in den Stand
gesetzt wird, solche Aufnahmen auch von den
nichtdeutschen aber in Deutschland befindlichen
Denkmälern jederzeit auf Wunsch herzustellen
und zu gleichen Bedingungen in den Handel
zu bringen.
3. Nach italienischem Muster dürfte sich
empfehlen, in jedem Bundesstaate einen Re-
gierungsphotographen anzustellen,der nament-
lich solche Dinge aufzunehmen hätte, die
weniger ein großes Publikum, als den Fach-
mann interessieren. Er müßte dauernd von
Fachleuten beraten werden. Die Zentrale
würde in Berlin sein. Herausgabe eines Ka-
taloges, welcher auch alles zusammenfaßt,
was im Laufe der Jahre von Gelehrten und
Museumsbeamten aufgenommen worden ist,
würde etwa alle 2—3Jahre zu veranstalten sein.
Im Zentralbureau zu Berlin möchte man
dann, wie das jetzt in Rom der Fall ist, jeder-
zeit für billigen Preis Gesuchtes finden. An-
regungen würden im Zentralbureau jederzeit
entgegengenommen werden.
4. Der Kongreß behält sich vor, auf seiner
nächsten Tagung, falls einer der ersten beiden
Punkte sich inzwischen als nicht realisierbar
erwiesen hat, eine Kommission zur Beratung
solcher Firmen einzusetzen, die auf eigenes
Risiko diese Desiderata zu erfüllen sich be-
mühen werden. Derselben Kommission würde
es obliegen, einen Katalog aller wissenschaft-
lich verwertbaren Aufnahmen auszuarbeiten.
Unter allen Umständen erscheint dem Kongreß
die Einrichtung einer Zentrale für die Inven-
tarisierung der gesamten photographischen
Hilfsmittel in möglichst naher Zukunft unbe-
dingt erforderlich. Diese Zentrale hätte, als
dauernde Einrichtung gedacht, auch als Aus-
kunftsstelle zu dienen."
5. Im übrigen hatte die Aussprache über photo-
graphische Aufnahmen noch folgende Ergebnisse:
Soweit die Pigmentdrucke als Studienmaterial
verwandt werden müssen, haben sie sich nicht
bewährt. Die Museen sollten deswegen den
Photographen zur Pflicht machen, außer den
Pigmentdrucken noch Silberdrucke von den Auf-
nahmen der in ihrem Besitz befindlichen Kunst-
werke anzufertigen und zu angemessenem
Preise zu verkaufen, damit dem Übelstande
wenigstens zum Teil abgeholfen werden kann.
Eine entsprechende Aufforderung an die Museums-
direktionen ist in der „Museumskunde" bereits
veröffentlicht worden.
Die Denkmalarchive oder, wo diese noch
nicht bestehen, die Provinzialmuseen können
als Vereinigungsstellen der photographischen
Aufnahmen aus einem bestimmten Gebiete aus-
gebaut werden, indem entweder dorthin die
Platten eingeliefert, oder dort die Adressen der
Photographen und die immer zu ergänzenden
Listen ihrer Aufnahmen aufbewahrt werden.
Der ganze Bestand an Aufnahmen aus einem
bestimmten Gebiet kann, wenn nach Nummern