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BYZANZ

I. LITERATURGESCHICHTE

703 MAAS, PAUL, Der Titel des „Suidas“. In:
Byzant. Zs. 32, '32, S. 1.
„Daß ein Byzantiner Sovi8a<; geheißen
habe, läßt sich schwer glauben. Der Vo-
kalismus des Namens ist thessalisch.“ Ein
thessalischer Chronist hellenistischer Zeit
hat so geheißen. Daß der Verfasser des
großen Lexikons diesen Namen getragen
habe, ist nur durch Eusthatios und einige
seiner Nachschreiber bezeugt. Die Hss. des
Lexikons selbst haben die Form ,ooü8a‘.
M. hält es für möglich, daß dieses kein Per-
sonenname, sondern das lateinische ,suda‘
— vgl. den Buchtitel vade mecum — ist.
R. S.
704 BLAKE, WARREN E., Maximus Planu-
des and Plato Phaedrus 24 $C—246A.
In: Class. Philol. 28, '33, S. 130.
Vgl

Nachweis, daß Maximus Planudes bei
seiner Übersetzung des Somnium Scipionis
die bekannte von Cicero aus dem Phaedrus
übersetzte Stelle nicht wieder ins Griechi-
sche zurückübersetzte, sondern hier den
Originaltext aus seinem Plato-Exemplar
einschaltete. R. S.
McCLOY, F. DIXON, Barlaa mand the 705
Renaissance. In: Transactions and pro-
ceedings of the Amer. philol. association
64, ’33, S. XLIII—XLIV.
Inhaltsangabe der Arbeit, die das gei-
stige Leben in Thessalonich im frühen 15.
Jahrh. und die Tätigkeit des Bernardus
Barlaam behandelt, der später am Hofe des
Robert von Anjou wirkte und in Avignon
Petrarca Unterricht im Griechischen er-
teilte. R. N.

. Nr. 261.

II. KUNSTGESCHICHTE

A. Allgemeines
706 PEIRCE, HAYFORD, ET TYLER,
ROYALL, L’art byzantin. T. 1: Paris:
Librairie de France '32. 115 S., 200 Taf.
T. 2: ’34- I5I S., 208 Taf.
Der erste dieser auf 5 Bände berech-
neten Publikation ist dem 4. und 5., der
zweite dem 6. Jahrh. gewidmet. Bei der
Auswahl der vortrefflichen Tafeln ist auch
schwer zugängliches und weniger bekanntes
Material reichlich berücksichtigt worden.
Dem eingehenden Kommentar der Abb.
vorauf geht zu Beginn jedes Bandes ein
allgemeiner Überblick über die politische
Geschichte und die Kunst des behandelten
Zeitabschnitts.
Für die Verff. ist „Byzantinisch" ein
fester Stilbegriff, mit dem eine „Reichs-
kunst“ bezeichnet wird, die in allen Pro-

vinzen wesentlich dieselbe sei und in Kon-
stantinopel ihren Mittelpunkt habe; auch
die „Barbarenkunst" wird ihr in vollem
Umfang zugerechnet. Nur Ägypten wird
gelegentlich eine selbständigere Note zu-
gebilligt. Diese Kunst dient im wesent-
lichen der Verherrlichung der kaiserlichen
Macht und Majestät und ist ursprünglich
völlig unreligiös; auch die christliche Ikono-
graphie ist weitgehend Analogiebildung zu
Themen der kaiserlichen Hof- und Triumph-
kunst.
Nach P. u. T. beginnt „die byzanti-
nische Kunst“ im frühen 4. Jahrh. Nach
einigen wenigen Monumenten im Über-
gangsstil (Galeriusbogen) zeigt die Tetrar-
chengruppe in Venedig, eines der frühesten
Beispiele, schon alle wichtigen Charakter-
züge voll ausgebildet. Die byzantinische
Kunst erscheint von Anfang an als eine
 
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