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Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung [Hrsg.]
Nassauische Annalen: Jahrbuch des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung — 77.1966

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https://doi.org/10.11588/diglit.70353#0543

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Das Hessische Landesamt für geschichtliche Landeskunde in Marburg, Kugelgasse
10, macht aufmerksam auf die Flurnamen-Sammlung in Hessen:
Zur Zeit laufen in ganz Hessen die Bemühungen, die Lücken in der Aufnahme
mündlich überlieferter Flurnamen (Bezeichnungen für Felder und Wiesen, Gewässer
und Waldungen, Straßen und Wege, Natur- und Baudenkmäler sowie sonstige Gelände-
punkte) zu schließen, ehe diese wertvollen mundartlichen Zeugnisse der Vergangen-
heit durch die einschneidenden Veränderungen unserer Zeit gänzlich verloren gehen.
In den Flurnamen spiegeln sich die historischen Schicksale der einzelnen Gemar-
kungen, die Wirtschaftsformen, die Besitzverhältnisse, das Brauchtum und nicht zu-
letzt die Sprache vieler Generationen.
Das zentrale Flurnamenarchiv am Hessischen Landesamt für geschichtliche Landes-
kunde in Marburg (Kugelhaus) läßt in Zusammenarbeit mit einer Arbeitsstelle am
Germanistischen Institut der Universität Gießen und mit den Staatsarchiven gegen-
wärtig über Mitarbeiter in den Gemeinden die mündlich verbreiteten Flurnamen sam-
meln. Die Bevölkerung wird aufgerufen, diese Sammeltätigkeit der ehrenamtlichen
Mitarbeiter zu unterstützen. In den meisten Fällen wird das Ausfüllen der Fragebogen
in den Händen der Lehrerschaft liegen. Diese ist dabei aber auf die Unterstützung
der eingesessenen Bevölkerung angewiesen. Besonderer Nachdruck wird auf das Ein-
beziehen der Waldnamen in die Sammlung gelegt.
Es geht vor allem darum, die mündlich bekannten Flurnamen aufzuzeichnen, und
zwar in der mundartlichen Form. Wenn ein Flurstück mehrere Namen trägt, müssen
alle einzelnen aufgezeichnet werden, auch wenn sie heute kaum noch benutzt werden.
Zu beachten und zu vermerken sind ferner volkstümliche Erklärungen und Deutungen,
geschichtliche oder sonstige Überlieferungen, die an bestimmten Namen in der Gemar-
kung haften. Schließlich sind die Sammelstellen für alle Hinweise auf irgendwelche
Aufzeichnungen und Karten dankbar, die Flurnamen enthalten.
Wenn das Material aus dem ganzen Lande zusammengetragen ist, wird die wissen-
schaftliche Auswertung beginnen, die neben dem mündlichen Namenbestand zugleich
die Überlieferung aus den Katastern und sonstigen archivalischen Quellen heranzieht.
Die dann ermöglichten historischen und regionalen Vergleiche werden auch den Samm-
lungen in den einzelnen Gemeinden wieder zugute kommen und Licht in manche bis-
lang unverständliche und undurchsichtige Flurnamen bringen.

Der Wilhelm Fink Verlag, München- A 11ach, lädt ein zur Sub-
skription von
Ernst Förstemann, Personennamen (= Altdeutsches Namenbuch, Band 1). Neu-
druck der zweiten, völlig umgearbeiteten Auflage. Mit einem Nachtrag (320 Spal-
ten) von Dr. Henning Kaufmann. Insgesamt 2044 Spalten. Subskriptionspreis
Leinen DM 80,— (später DM 100,—).
Der Text des auch heute noch für altdeutsche Namenforschung unentbehrlichen
„Förstemann" wird unverändert wiedergegeben. Dafür wird der Namenforscher
Dr. H. Kaufmann in seinem Anhang reichhaltige Ergänzungen und Berichtigungen
zur sprachgeschichtlichen Beurteilung und Deutung der einzelnen Namenstämme und
-formen sowie ihrer Bildungssilben bieten, um so ein Bild der auf diesem Gebiet
seither erreichten Fortschritte zu geben. Zuvor wird er in einer Anleitung zur Be-
nutzung des Neudrucks dessen innere Gliederung und Anordnung veranschaulichen
und kritisch untersuchen.
 
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