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Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung [Editor]
Nassauische Annalen: Jahrbuch des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung — 77.1966

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Backes, Magnus: Die alte Pfarrkirche zu Kamp am Rhein: bau- und kunstgeschichtliche Untersuchungen anläßlich ihres bevorstehenden Abbruches
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https://doi.org/10.11588/diglit.70353#0036

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Die alte Pfarrkirche zu Kamp am Rhein
Bau- und kunstgeschichtliche Untersuchungen anläßlich ihres
bevorstehenden Abbruches
Mit 8 Tafeln und 5 Textabbildungen *)
Von Magnus Backes

Seit 1904 sind in der mittelalterlichen Pfarrkirche St. Nikolaus zu Kamp
am Rhein Gotteslob und Gebet verstummt. Seit 1954 ist das Bauwerk Ruine.
Seit 1964 ist sein Abbruch beschlossen. Dieses für unsere Zeitepoche beschä-
mende Schicksal eines durch seine Bauanlage wie durch seine originale Aus-
malung überaus bedeutsamen mittelalterlichen Bauwerkes erfordert eine Be-
sinnung auf seine Geschichte und seine künstlerische Struktur ').
I. Geschichtliche Bemerkungen
Kamp gehörte im frühen und hohen Mittelalter zu jenem mittelrheinischen
fiskalischen Besitz, der als „Bopparder Reich" bekannt ist 2) und dessen Ost-
*) Die Fotovorlagen entstammen dem Arcliiv des Landesamtes für Denkmalpflege Rheinland-
Pfalz in Mainz; die Aufnahmen fertigte mit Ausnahme von Tf. IV 1 Fotograf Heinz Becker
vom Landesdenkmalamt. Die Vorlage für die Farbreproduktion Tf. I stammt vom Verf. Die
zeichnerischen Vorlagen zu den Textabbildungen 1 u. 3^— 5 lieferte ebenfalls das Landesamt für
Denkmalpflege in Mainz, das auch freundlicherweise die Druckstöcke der Tafeln IV—X und
der Textabbildungen I und 4 leihweise zur Verfügung stellte. Die Textabb. 21 ist dem Werk
von Ferd. Luthmer, Die Bau- und Kunstdenkmäler des Reg.Bez. Wiesbaden, Bd. V, Kr. St.
Goarshausen u. a., Wiesbaden 1914, entnommen; den Druckstock stellte das Museum Nassau-
ischer Altertümer in Wiesbaden zur Verfügung. — Ein Hinweis und eine Bitte: Dem Verf.
sind bis auf eine Ausnahme von der alten Kamper Kirche nur Fotografien aus der Zeit nach
dem Brand 1954 bekannt geworden. Falls ein Leser ältere Aufnahmen kennt oder besitzt, be-
sonders auch vom Innenraum, so ist Verf. für eine Mitteilung an das Landesamt für Denkmal-
pflege Rheinland-Pfalz, Mainz, Fischtorplatz 23 dankbar.
') Zur Geschichte und Kunstgeschichte von Kamp vgl. folgende Literatur: C. D. VOGEL, Hi-
storische Topographie des Herzogtums Nassau, Wiesbaden 18'36, S. 96. — Ders., Beschreibung
des Herzogtums Nassau, Wiesbaden 1843, S. 653. — ^ Chr. V. STRAMBERG, Denkwürdiger und
nützlicher Rheinischer Antiquarius, II. Abtlg. 4. Bd. Mittelrhein, Koblenz 1854, S. 539 ff. —
J. Marx, Geschichte des Erzstiftes Trier, Trier 1860'—62, Bd. 2, S: 285 f. — W. Lotz, Die
Baudenkmäler im Reg.-Bez. Wiesbaden, Berlin 1880, S. 54 ff. — R. PlCK, Aus einer verschol-
lenen Unkundensammlung, in: Rhenus I, 1883 S. 35 ff., bes. Kamp S. 47; — MÜLLER, Drei Ur-
kunden zur Geschichte von Kamp, ebd. II, 1884 S. 29 ff. — W. Sauer, Nassauisches Urkunden-
buch, Wiesbaden 1886. — W. FABRICIUS, Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rhein-
provinz, bes. 5. Bd., 2. Hälfte, 1913. — F. W. E. Roth, Kamp, in: Nassovia Jg. 1914 S. 132.
— F. Luthmer, Die Bau- u. Kunstdenkmäler des Reg.-Bez. Wiesbaden, V. Bd. Kreis St. Goars-
hausen usw., Wiesbaden 1994, S. 97 ff. — M. SPONHEIMER, Landesgeschichte der Niedergraf-
schaft Katzenelnbogen, Marburg 1932, bes. S. 237 f. — G. Kleinfeldt / H. Weirich, Die
mittelalterliche Kirchenorganisation im oberhessisch-nassauischen Raum, Marburg 19'37, bes.
S. 211. — Dehio-Gall, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, 2. Die Rheinlande, München-
Berlin 19492, S. 384. — H. Neumann, 1000 Jahre Kamp-Bornhofen, Neuwied 1950. — L.
Ueding, Aus kurtrierischen Visitationsprotokollen von 1664 u. 1681, in: Archiv f. mrh. Kir-
chengesch. 4, 1952 S. 293 ff., bes. Kamp. S. 300. — Handbuch des Bistums Limburg, Limburg
1956, S. 249 ff. — Handbuch der historischen Stätten Deutschlands, 5. Bd. Rheinland-Pfalz u.
Saarland, hrsg. von L. Petry, Stuttgart 1959, S. 142 f. — Reclams Kunstführer, Baudenk-
mäler Bd. III Rheinlande u. Westfalen, bearb. v. A. HENZE, Stuttgart 1959, S. 269. — F.
PAULY, Siedlung und Pfarrorganisation im alten Erzbistum Trier, Die Landkapitel Piesport,
Boppard u. Ochtendung, Trier 1961, S. 157 f.
2) Vgl. Franz-Josef Heyen, Reichsgut im Rheinland, Die Geschichte des königlichen Fiskus
Boppard, Bonn 1956.
 
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