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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 52): Beschreibung des Oberamts Maulbronn: mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, einem Situationsplan und sechs Holzschnitten — Stuttgart, 1870

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https://doi.org/10.11588/diglit.12699#0190
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174

Ortzbeschreibung.

sächlich ins Badische absetzt. Das Fischrecht hat in dcm Roßweiher
und im tiesen Sce dcr Staat, dcr cs vcrpachtet, in dem Aalküsten-
sec dcr Eigenthümer der Aalküstenmiihle.

Der Ort hat das Recht, in den Monaten Mai und September
je einen Krämer- und Viehmarkt abzuhaltcn.

An besonderen Stistungen sind vorhanden: Die von Probst
Lang mit 50 st. und die von Gerichtsnotar Gmclin Wittwe mit
1000 fl.; die jährlichen Zinse werden nach dem Willen der Stifter zu
Kostgeldern, Kleidungsstücken und Lebensmitteln für Ortsarme verwendet.

Was nnn die Spuren aus graucr Vorzeit betrifft, so haben
wir hier, außer den schon beschriebenen, noch anzuführcn, daß eine
Römerstraße, unter den Benennungen „alte Straße, rothc Straße,
Kaiscrstraße" von Lienzingen herkommend, etwa ^ Stunde östlich
von Maulbronn an der Markungsgrenze zwischen letzterem Ort und
Zaisersweiher hinzog, sich bei der Zaisersweiher-Knittlinger Vicinal-
straße theilte und einerseits nach Knittlingen, andererseits gegen Diefen-
bach führte. Die ursprüngliche Pflasterung der Straße ist an vielen
Stellen noch deutlich sichtbar.

Auch cin römischer Altar, auf dem Merkur, Pallas, Vesta und
Diana dargestcllt sind, wurde bei Manlbronn aufgefunden und be-
findet sich im K. Antiquarium zu Stuttgart (s. hier den Abschnitt
„Alterthümer"). Der Aufenthalt der Nömer zunächst Maulbronn
ist hiedurch hinreichend erwiesen.

Zunächst (südlich) am Ort soll auf den Kapellengärtcn eine
Kapelle gestanden sein und nördlich von der Sägmühle stand eine
Ziegelhütte.

Von dem sog. Landgraben haben sich noch deutliche Spuren
crhalten im Walde nördlich von dem Salzacker und bei dem Stunde
südöstlich von Maulbronn gclegenen „Schänzle". Eine viereckige
Schanze, die zu gleicher Zeit mit dem Landgraben aufgeführt wurde
und zu dem damals angelegten Fortificationssystem gchörte, befindet
sich auf der ^ Stunde nördlich vom Eilfingcr Hof gelegenen
Reichshalde.

Geschichte des Klosters*) und dcs Orts Maulbronn.

Walther von Lomersheim, ein tapferer Kriegsmann aus altem
sreiem Gefchlecht, wurde der Gründer des ersten Cisterzienserklosters
im jetzigen Württemberg. Angeregt ohne Zweifel durch die Predigt

") Quellen und Hülfsmittel nebst Negesteu zur Geschichte dcs Klosters
und seines Gebieles bei Klunzinger Urkundliche Geschichte der vormaligen
Cisterzienser-Abtei Maulbronn 1854. — Eine kürzerc Darstellung gibt Lorent,
Denkmale des Mittelaltcrs in Wiirttembcrg. Erste Abtheilung 1866.
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