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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 52): Beschreibung des Oberamts Maulbronn: mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, einem Situationsplan und sechs Holzschnitten — Stuttgart, 1870

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https://doi.org/10.11588/diglit.12699#0316
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300

Ortrbeschreibung.

erlaubt hatte. Der Vicar erhielt dcr Einkünfte. 10. Scpt.
1358 bekam das Kloster auch das Präsmlationsrccht zur Frühmesserci
vom Probst zu St. Wido in Speier.

14. April 1407 bescheidct K. Ruprecht den Markgrafen Vcrn-
hard von Baden, der sich wcgen Ler Befestigung des Kirchbronncns
in Wiernsheim durch das Kloster beschwerte, abschlägig. — 21. Dez.
1461 kam Graf Ulrich von Wirtemberg anf einem Zng gegen die
Pfalz hier an. Der Ort litt ohne Zwcifel, wie andcre dcs Kloster-
gebiets, dabei Beschädigung (vergl. Sattler Gr. 3, 5). — 1504
wurde Wicrnsheim von den Wirtembergern verbrannt. — Durch
die Kriege des 17. Jahrhunderts war der Ort von 170 auf 30
Bürger herabgekommen, daher hicr 1699 die Waldcnsergemeinde
Pinache sich niederlassen konnte.

Wurmberg,

Gemeinde II. KI. mit 1078 Eiuw., wor. 6 Kath. a) Wurmberg, Pfarrdorf, 812 Einw.,
b) <Neu-) Lärenthal, Weiler, 236 Einw. — Ev. Pfarrei; die Katholikeu siud nach Weil
der Stadt, O °A. Leonberg eiugepsarrt. -i Stunden fiidlich von Aiaulbroun gelegen.

Der nahe an dem Hagcnschieß und der Landcsgrenze hoch ge-
legene Ort ist an die beidcn Abhänge eines hier beginnenden Thals
hinangebaut, so daß dic reinlich gehaltenen Ortsstraßen abschüsstg
sind, und an ihnen lagern stch ziemlich gcdrängt die meist gnt unter-
haltenen, zum Theil ansehnlichen Bauernhäuscr. Jm Jahr 1699
siedelte sich in eincr besondern Straße, Lncerne genannt, eine Wal-
denser Colonie an.

Auf der höchsten Stellc dcs Dorfes, am nördltchen Ende dcs-
selben erhebt sich die 1865 eingeweihte, nach dcm Entwurfe des Ober-
bauraths Lcins in Stnttgart in gothischem Gcschmack erbantc Kirche,
und ragt als cine schöue und großartige Zierde nber den Ort empor.
Sie steht auf dem großen noch ummauerten Friedhofe, von dcm ans
man eine weite Ausstcht genießt über die brcitgevehnten dunklcn
Nadelwaldflächen bis an die sernen lichtblauen scingezackten Linien
der Vogesen nnd an die ruhigen langgcstrecktcn Strcifcn des Schwarz-
waldes. Noch bedeutender ist die Aussicht auf der Höhe des Bcrges,
auf dem sog. Schänzle. Der Thnrm, im Osten der Kirche stehend,
ist untcn herauf noch alt und mit Bnckclsteinen versehen, an ihm
laufen jetzt die Emporentreppchen hinauf und gegcn oben setzte der
Baumeistcr in gcistreichcr Wcisc auf die Eckcn achteckige Thürmchen,
wclche den Fortgang in dcn hohen Spitzhelm schön vcrmitteln; zwi-
schen den Thürmchen heben sich die vier Seiten des Thnrmes als
hohe schlanke mit gedreiten Fenstern gezierte Giebel aus dem Dach
cmpor, so daß die Entwicklnng dcs ThurmS einc reiche und doch
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