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https://doi.org/10.11588/diglit.12699#0299
Schützmgeu.
283
Maulbeerbäumcn, wclche Aruaud aus seinem Heimatlande, dem
Dauphin6 tznach andcrn wärc cr im Thal Luccrnc geborcn gewcscn)
mitgcbracht odcr bczogcn und auf eiucm noch jctzt danach benanntcn
Aiaulbeerfcldc gepflanzt hatte. Außcrdcm erhielt er 1701 von Anton
Seignoret (s. Wurmbcrg) 200 Kartoffeln, welche dicscm von scincn
in dcr Heimat zurückgcblicbcnen Vcrwandten gcschickt wordcn warcn,
durch dcrcn Anbau an eincr noch bekannten Stcllc des vormaligen
Psarrgartcns und ihre Vcrbrcitung cr sich cin besondercs Vcrdienst
um seine vertricbencn Glaubensgenossen und um die ganze Umgegend
erwarb. Die Picmontesen hattcn die Kartoffcln (trikulls^) um 1650
aus England bekommcn. (fKlüber)j, Wanderungen und lliiederlassungen
Von Neligionsfliichtlingen).
SchühiltsiNl, mit Mühle.
Gemeinde III. Kl. mit 719 Einw., wor. 6 eigener Konf. — Ev. Tfarrdorf. 1^-» Stunden
östlich von Maulbronn gelegen.
Jn dcm licblichen stillen, auf dcr Sommcrseitc von rcbeiigrüncn,
auf der Wintcrscitc von dichtbcwalvetcn Bergcn begrcnztcn Wiescn-
thale dcr Metter licgt lang hingcstrcckt der von Obstbäumcn beschattete
Ort, und zwar so, vaß seine Häuscr zu Scitcn cincr cinzigcn breitcn,
gutgehaltcncn Straße stchcn, ausgciiommcn dcr am Wcstcndc liegcnden
sog. Norstadt, eincr Gruppe von ctwa zchn Gebäuden. Es sind
meist ansehnliche, alterthümlichc, aus starkem, oft geschnitztcm Balken-
wcrk gezimmcrtc Baucrnhäuser. Am Westcingange des Dorfcs crhebt
sich cine ehrwürdigc Linde, unwcit davon die hübsche, hochgelcgenc
Kirchc, und dieß zusammen mit dcm Dorf und dcr srcundlichcn ltm-
gebung gibt cin gar traulichcs Bild. Tazu wcht cine milde und
doch frische und balsamische Luft dnrch das schöne, abgcschiedene Thal,
in dcm sich dic munterc Aiettcr an üppigcm Erlcn- und Weidenge-
büsch und an hohen schlanken Pappcln hinabschlängelt.
Dic dcm hciligcn Ulrich geweihtc Kirche licgt etwas crhöht
rccytS an der Straßc nach Gündelbach, im alten hochummaucrtcn
Fricdhof, in den cin maicrisches, von altem Birnbaume beschattctes
Spitzbogen-Portal führt. Die Kirche selbst ist in ihren Haupt-
thcilcn noch alt, hat gcgcn Ostcn cinen dcn Chor vcrtretendcn
Thurm mit frühgothischen Spitzbogenfcnstern; die Wände dcs Schiffes
sind schr dick und zcigen auch noch einige, der Maßwerke jedoch be-
raubtc, gothische Fcnster. Das 1860 von Oberbanrath Leins an-
sprechend erueucrtc Jiincrc wird im Schiff von cinfachem hölzcrncm
Toiinciigcwölbc überdcckt, der Triumphbogcn ist spitz, das untcrc Ge-
schoß dcs Thnrmcs von altcn Rippenkrcuzgcwölbcn überspannt, deß-
gleichcn die nördlich daran stoßende Sakristei. An eincm Holzpfciler der
Kirchc steht 1559 und 1601. Außen an der Nordseite dcs Schiffcs ist
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Maulbeerbäumcn, wclche Aruaud aus seinem Heimatlande, dem
Dauphin6 tznach andcrn wärc cr im Thal Luccrnc geborcn gewcscn)
mitgcbracht odcr bczogcn und auf eiucm noch jctzt danach benanntcn
Aiaulbeerfcldc gepflanzt hatte. Außcrdcm erhielt er 1701 von Anton
Seignoret (s. Wurmbcrg) 200 Kartoffeln, welche dicscm von scincn
in dcr Heimat zurückgcblicbcnen Vcrwandten gcschickt wordcn warcn,
durch dcrcn Anbau an eincr noch bekannten Stcllc des vormaligen
Psarrgartcns und ihre Vcrbrcitung cr sich cin besondercs Vcrdienst
um seine vertricbencn Glaubensgenossen und um die ganze Umgegend
erwarb. Die Picmontesen hattcn die Kartoffcln (trikulls^) um 1650
aus England bekommcn. (fKlüber)j, Wanderungen und lliiederlassungen
Von Neligionsfliichtlingen).
SchühiltsiNl, mit Mühle.
Gemeinde III. Kl. mit 719 Einw., wor. 6 eigener Konf. — Ev. Tfarrdorf. 1^-» Stunden
östlich von Maulbronn gelegen.
Jn dcm licblichen stillen, auf dcr Sommcrseitc von rcbeiigrüncn,
auf der Wintcrscitc von dichtbcwalvetcn Bergcn begrcnztcn Wiescn-
thale dcr Metter licgt lang hingcstrcckt der von Obstbäumcn beschattete
Ort, und zwar so, vaß seine Häuscr zu Scitcn cincr cinzigcn breitcn,
gutgehaltcncn Straße stchcn, ausgciiommcn dcr am Wcstcndc liegcnden
sog. Norstadt, eincr Gruppe von ctwa zchn Gebäuden. Es sind
meist ansehnliche, alterthümlichc, aus starkem, oft geschnitztcm Balken-
wcrk gezimmcrtc Baucrnhäuser. Am Westcingange des Dorfcs crhebt
sich cine ehrwürdigc Linde, unwcit davon die hübsche, hochgelcgenc
Kirchc, und dieß zusammen mit dcm Dorf und dcr srcundlichcn ltm-
gebung gibt cin gar traulichcs Bild. Tazu wcht cine milde und
doch frische und balsamische Luft dnrch das schöne, abgcschiedene Thal,
in dcm sich dic munterc Aiettcr an üppigcm Erlcn- und Weidenge-
büsch und an hohen schlanken Pappcln hinabschlängelt.
Dic dcm hciligcn Ulrich geweihtc Kirche licgt etwas crhöht
rccytS an der Straßc nach Gündelbach, im alten hochummaucrtcn
Fricdhof, in den cin maicrisches, von altem Birnbaume beschattctes
Spitzbogen-Portal führt. Die Kirche selbst ist in ihren Haupt-
thcilcn noch alt, hat gcgcn Ostcn cinen dcn Chor vcrtretendcn
Thurm mit frühgothischen Spitzbogenfcnstern; die Wände dcs Schiffes
sind schr dick und zcigen auch noch einige, der Maßwerke jedoch be-
raubtc, gothische Fcnster. Das 1860 von Oberbanrath Leins an-
sprechend erueucrtc Jiincrc wird im Schiff von cinfachem hölzcrncm
Toiinciigcwölbc überdcckt, der Triumphbogcn ist spitz, das untcrc Ge-
schoß dcs Thnrmcs von altcn Rippenkrcuzgcwölbcn überspannt, deß-
gleichcn die nördlich daran stoßende Sakristei. An eincm Holzpfciler der
Kirchc steht 1559 und 1601. Außen an der Nordseite dcs Schiffcs ist