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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 52): Beschreibung des Oberamts Maulbronn: mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, einem Situationsplan und sechs Holzschnitten — Stuttgart, 1870

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https://doi.org/10.11588/diglit.12699#0305
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289

Stermnfels.

Dcr Wiesenbau ist zicmlich auSgedebnt und liefert ein gutes
Futter, von dcm nur wenig nach außen Lerkauft wird.

Die namhafte, noch im Zunehmen bcgrisfene Obstzucht wird
mit viel Fleiß Lctriebcn; man pflanzt hauptsächlich Lniken, Fleincr,
sogenanntc Picmonteseräpfel, Kuausbirncn, Saucrbirncn, Holzbirncn,
Zwetschgen, die jedoch weniger gerne gcdeihen alS das Kernobst, und
etwas Kirschen. Jn giinstigen Jahren könncn gegcn 1000 Säcke
Obst vcrkaust wcrdcn.

Gcmcindcwaldungcn sind nur 25 Morgen (Nadelholz) vor-
handen, dercn Ertrag ganz gering ist, dagegen sind die vorhandcnen
Weidcn nebst der Brach- und Stoppelweide nm ctwa 100 fl. ver-
pachtct und übcrdieß trägt die Pferchnutzung gegen 200 fl. der Ge-
meindekasss ein.

Die Rindvichzucht (rothc Oberländcrrace) ist in gutcm Znstand
und wird mittelst eines aufgestcllten FarrenS nachgezüchtct. Der Handcl
mit Vieh nach Pforzheim und Vaihingen ist von cinigem Bclang.

Auf dcr Markung laufen 200 Stück Bastardschafe, die theils
dem Ortsschäfcr, thcils Bürgcrn gehören; die Wolle wird an Tuch-
machcr uach Vaihingen abgcsetzt.

Außer dcm Stiftungsvcrmögsn mit 1785 fl. bcsteht noch cine
besondcre Stiftung, die Franz Gilli'schc vom Jahr 1813, im Be-
trag von 100 fl., dcrcu Zinse ;u Brod sür Armc verwendet werden.

Die Gründung dcs Orts s. bei Pinache.

Stcrnenfels.

Gemciiide II. Kl. init S67 Einw.. wor. 6 Kath. — Ev. Psarrei; die Kath. sind nach
Stockheim, O.A. Brackcnheim eingcpfarrt. tr, Stundcn nordöstlich von Mauldronn ge»
legcn. Einc Postcxpedition mit Poststall defiiidet sich im Ort.

Stcrncnfcls liegt sehr frcundlich auf dcr westlichen Vorstufe dcs
Strombergcs, am Nordwestabhange des Schloßbcrges, der cinst die
feste Burg Stcrncnfels trug, nnd dcr frei und steil als nordwestlichstc
Spitze des eigcntlichen Strombcrgcs sich crhcbt. Jm Südcn des Dorfes
begiunt in verschicdcncn klcincn Schluchtcn das bald westwärts (dem
Nhein) zuziehcnde Thal dcs Kraichbaches und gegen Nordcn ticft
sich als schmale Ninne das Thälchcn des Hamsterbaches cin. Der
hohen und etwaS abschüsstgen Lage wegen zcichnet sich dcr Ort durch
Reinlichkcit und Trockcnhcit vortheilhast aus, auch gewann cr durch
mehrcrc größere, in neucrcr Zeit ganz auS Sandsteinen erbaute Ge-
bäude, wie das an der Hauptstraße liegcnde Rathhaus und Pfarr-
haus, cin stattliches Ansehcn. Die Straßen sind chaussirt und ge-
kandelt nnd in gutem Zustande.

Die im südwestlichen Theil dcs Dorfcs stehcnde Kirche ist klcin
und unscheinbar und für die Einwohnerzahl ungcnügend; sic schließt
Bcschr. v. Württcmb. SL. Heft. Oberamt Maulbronll. 19
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