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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 52): Beschreibung des Oberamts Maulbronn: mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, einem Situationsplan und sechs Holzschnitten — Stuttgart, 1870

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https://doi.org/10.11588/diglit.12699#0281
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Oklbroiin.

265

Oelbroun,

mit Acilkiistcnmühle, Unlermnhlc und 4 Vahnwärterhäusern,

Gemeinde III. Äl. mit 764 Eittw., wor. 1 Kath. — Ev. Pfarrdoif; die Kath. sind nach
Michaelsberg, O.-A. Brackenheim, eingepfarrt. '/4 Stundcn südwestlich von Maulbronu

gelegen.

Am Fnß des Eichclbergs, in einem mäßig eingkfurchten Seiten-
thälchcn dcs Salzalhales liegt ziemiich geschützt der langgcstrcckte,
gleichsam nur eine Straße bilvcnde freundliche Ort. An der auf-
sallend breitcn, reinlich gehaltcnen Ortsstraße lagcrn sich die in cinem
anständigcn länvlichen Stil gchaltcnen Häuser, die meist mit dcn
Giebclscitcn gcgen dic Slraße gekehrt sind; vor dcn Häuscrn, namenl-
lich vor dcn aus dcr Sommcrscile gelegcnen, sind hübsche Gärtchen
angelcgt, was zu dcm gutcn Eindruck, den Ler Ort macht, wesentlich
beiträgt. Dcr Ort wurde 1622 von den Kroaten abgcbrannt, zn-
gleich vcrloren 450 Einwohner das Lebcn; die meistcn Häuser stam-
men ans der Zeit knrz nach dcssen Einäscherung.

Die mittcn im Ort stchcnde Kirche wurbe an der Stellc dcr
srüheren im Jahr 1748 im moderncn Rundbogcnstil erbaut, wclche
Jahrszahl über dem wcstlichcn Eingang unter den Worten 8oli l)eo
xlorin angebracht ist. Dcr alte noch aus der romanijchen Periode
stammcnde, mit cincm Zcltdach bekrönte Thurm enthält in seinem
untern Stockwerk ein Kreuzgewölbe mit .^Kinis l)ei auf dcm Schluß-
stcine, an eincr Eckc dessclbcn ist ein altcr Fratzenkopf unter ciner
Nosctte eingcmauert nnd im obercn Thcil des Thurms hat sich ein
altes romanischcs Fcnstcr noch erhaltcn. Das Jnnere des Langhauses
hat eine flach gcläfelte Dccke nnd enthält außer cincn schön gvthijch
ausgeführten Tausstcin nichts bcmerkcnswerthes; jener ist hohl, acht-
cckig und zcigt auf jcder der acht Flächen cinen Wappcnschild, von
dcnen einer cine Noseltc und übcr ihr die Jahrcszahl 1577 cnthält,
auf drei andcren sind eine Habe, zwei gekreuzte Pfeile und das Zeichen
dcS Steininctzcn angcbracht; dic übrigcn Flächcn sind lcer. Von den
drei Glocken ist Lic größte von C. F. Blühcr 1782 gegosscn, die mitt-
lcrc unlcserlichc schcint auS glcichcr Zcit und von dcm glcichen Bicister
zu stammcn, die kleinste trägt Lie Umschrist „8oli Oeo Aloriu.
i^imo 1695". Die Vaulast dcr Kirche ruht auf der Gemcinde.
Dcr 1591 angelcgte Begräbnißplatz liegt an der Ostseitc des Dorfs.

Das anschnliche Psarrhaus mit schöncm Obstgartcn wurde im
Jahr 1743 crbaut und bcfindct sich in gutcm baulichcn Zustande;
die Unterhaltung dessclbcn hat der Staat. Das 1789/90 im länd-
lichen Stil erbautc Schulhaus cnthält zwci Lehrzimmer und die Woh-
nungen dcs Schulmcisters und Les Lchrgchilicn. Das siiathhaus
wurde 1738 an die Kelter angebaut, wclche zwci Bäume und cine
Trotte enthält.
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