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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 52): Beschreibung des Oberamts Maulbronn: mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, einem Situationsplan und sechs Holzschnitten — Stuttgart, 1870

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https://doi.org/10.11588/diglit.12699#0216
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200 Orlsbeschrcibung.

hält 2 geräumige Lehrzimmer und die große Wohnung dcs Schul-
meisters.

Gutes Trinkwasser liesern hinlänglich ö Pnmpbrnnnen.
Schildwirthschaften bestehcn hier zwei.

Die übrigen Berhältnisse glcichen dcncn im Mutterortc.
l) Die uutere Mühle, mit 3 Mahlgängen und einem Gerb-
gang, liegt Stunde unterhalb Unter-Derdingen. Sämtliche Mühl^
werke werden von der Kraich in Bewegnng gcsctzt.

Diefenbach,

Gemeinde III. Kl. mit 669 Einw., woiunter keine Katholiken. n) Diefenbach, Pfarrdorf,
604 Einw., b) Burrein, Hof, 22 Einw., o) Füllmenbach, Hof, 37 Einw., ä) Mettenbach,
Hof, 6 Einw. — Ev. Pfarrei; 1 Stunde nordöstlich von Maulbronn gelegen.

Der Ort liegt ganz oben in dem noch wenig eingeschnittenen,
gcgen Süden ziehenden Metterthale; Obstbäumgärten umgeben ihn,
hohc Pappeln stehen malerisch an dem durch die frischen Wiesen stch
drängenden Bache, und schönbewaldete Hngel verschlicßen ringshin
den weiter strebenden Blick. Von den Höhen selbst genießt man,
besonders gegen Westen hin, freundliche Ausstchten, namentlich vom
Günsberg, Ler Neuhalde und auf der Höhe nördlich vom Füllmen-
bachhof. Diefenbach hat gutgehaltene Straßen, an denen hübsche,
zum Theil ansehnliche, mit altcm Holzbau errichtete Häuser stehcn.

Die Kirche steht am südwcstlichen Ende des Dorss, auf dem
großen, 1841 erweiterten Friedhof, über dessen hübsche Denkmäler
Trauerweiden ihr grünes Gezwcig wehmüthig hcrabhängen. Der alte
sich an dcr Ostwand erhcbende Thurm zeigt an der Südseite
des crsten Stocks ein frühgothisches gesüütcs Spitzbogcnfenster, gegen
Osten ein einfachcs Kleeblattfcnster; die Kirchc sclbst hat durch
eine Sprosse gelheilte Fenstcr mit geradem Kleeblattsturz. Am Süd-
eingang ist das württembcrgische Wappcn und die Jahreszahl 1621,
ohne Zweifel das Jahr ihrer Wicdererbauung, angcbracht. Jm stach-
gedeckten Jnnern wird die Empore getragen von einer schöncn stciner-
ncn Rcnaissancesänle, mit jonischcm Kapitell und cincr langen, am
Schaft angebrachten Jnschrift vom Jahr 1621. Links vom hohen
halbrunden Trinmphbogen ist ein Stein mit dcm Lamm Gottcs (wohl
der alte Schlußstein des früheren Thurmgcwölbes) eingemauert, auf
der andcrn Seite das Wappen von Maulbronn. Jn den vicr Ecken
des ThurmeS steht man die Trägcr der frühercn Gewölberippcn, die
vier Evangelistcnsymbole, angebracht. Jn die tonnengcwölbte Sakristci
sührt eine Pforte mit tüchtig beschlagener Eichcnholzthüre, und dar-
über ist eine Jnschrifttafel, welche sagt, daß die Kirchc im Jahr 1771
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