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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 52): Beschreibung des Oberamts Maulbronn: mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, einem Situationsplan und sechs Holzschnitten — Stuttgart, 1870

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https://doi.org/10.11588/diglit.12699#0221
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Dürrmenz.

205

Dürrmenz,

mit Eisenbahnstation nnd Bahnwärtcrhaus,

Gemcinde II. Kl. mit 2Z70 Einw., worunter 45 Kath. a) Dürrmenz, Pfarrdorf mit
Marktrecht, 1627 Einw., b) Eckenweiher, Weiler, 25 Einw., o) Mühlacker, Wciler,
018 Einw. — Ev. Pfarrei; die Kathol. sind nack Michaelsberg, O-A. Brackenheim ein-
gepfarrt. 2 Stnnden füdlich von Manlbronn gelegen. Sitz eines AmtsnotarS, eines
Unteramtsarztes und eines Apothekers, auch gehört zu Mühlacker ein Bahnhof mit Post.

Dürrmcnz und Mühlacker bildeu gleichsam cineu Ort und slud
uur durch die Enz vou einandcr getrcnut; Dürrmenz liegt auf der
rechten, Mühlackcr ctwaS wciter obcn auf dcr linken Seitc des Flußcs.
DaS Thal macht hicr gerade ciuen Dogen oon Westeu nach Süden
und wo es noch ostwärts zieht und von Nordcn hcrab das Erlen-
bachthälchen hereiumündet, licgt sreuudlich uud cbcu dcr Ort Mühl-
ackcr und von ihm zicht flch auf dewsclben Ufcr der Enz, also dcm
linkeu, au dem von da südwärtS strömcnden Flusse cine Reihe Häuscr
hinab bis zur Brückc, die hinübersührt nach Dürrmenz; diese Ort-
schaft breitet sich hier am Fuße eincs sanft vcrlausenden Thalgchän-
gcs aus, gegcnüber aber thürmt sich fast lothrecht, in großeu FelS-
masseu das Thalgeländ cmpor, das stolz und gcbicterisch vou der
alten Burg Dürrmenz (Lvffelstelz) bckrönt wird. Die Gegeud
ist sehr anmuthig, der trauliche Enzthalgrund, der sich in weitem
Bogeu zwtschen den grünen Wald- und Rcbcnbergcu hinzicht und
aus dem aus hohen Pappelreihcn der breite siiberne Fluß her-
vorglänzt, von welchem Kanäle sich abzweigeu und einigc zerstrcut
licgcnde Mühlcn in Bcwegung setzcn, hiezu dic beiden frcundlichcu
Ortschaften, von deneu Häuserrcihen am Fluß hinzichen, und cnd-
lich über kühncm, wildumbuschtcm Felsabhang das umsangreiche Steiu-
haus der Burg.

Bcide Dörser haben nebeu einzclnen im städtischen Stil erbau-
teu Gebäuden viele ansehnliche, zuweilcu mit gcschuitztem Balkcnwerk
vcrsehene Bauernhäuser und gutgehaltene, reinliche Straßcu. Ein
Theil vou Dürrmenz, der stch ziemlich abgesondcrt längs der Enz
hinaufzicht, wird das Welsche Dörsle (früher Ou (luo^rns) gcnanntz
hicr siedelten sich im Jahr 1699 cingewanderte Waldenscr an.

Die dem h. Andreas gcweihte Kirche steht am Westende vou
Dürrmeuz bci dcm großcn, mit schöneu Denkmäleru uud schattigcu
Bäumen besetzten Fricdhofe uud ist zum größten Theil in spätgvthi-
schcn Formeu mit hübschgefüllteu Spitzbogcufcustern, uud östlich stcheu-
dem Thurm aufgeführt. Au dcr Südseite des Schiffes liest mau
über cinem gradgestürztcn Rcuaissaucefeuster 1650 uud an dcr Ost-
seite, der Südostccke zu, steht über dem Eingang in hvchst origiueller
erhabcner Schrift 1585; hier licgt auch eiu uralter kessclartiger Tauf-
Bildbeschreibung
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