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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 52): Beschreibung des Oberamts Maulbronn: mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, einem Situationsplan und sechs Holzschnitten — Stuttgart, 1870

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https://doi.org/10.11588/diglit.12699#0248
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Ortsbeschreibung.

jährliche 2lbgäbe von 5 Schillingen an ihren Maier und dcn Pricster
in Horrheim, wozu es 1179 von Gelphrad von Horrheim noch cin
Gut um ü Mark Silber kanftc, auch 1183 von Spcier dcn Zehntcn
bekam. Später machte die Gemcinde Horrhcim Ansprnche anf dicsen
Hof, wegcn derer sich das Kloster um 1378 bci dcm Grafen Eber-
hard von Wirtcmberg beschwerte.

Jllitlgcn,

mit Eisenbahnstation, 3 Bahnwärterhänscrn nnd eincr Mnhle.

Gemeiude II. Kl. mit 1193 Einw., wor. 1 Kath. — Ev. Pfarrdorf mit Marktrccht; die
Kath. sind nach Michaelsberg, O.A. Brackenheim, eingepfarrl. Stunde südöstlich
vom Oberamtssitz gelegen.

Dcr sehr ansehnliche Ort licgt in dcm weit offencn flachen,
gcgen Südostcn zicheuden Schmic-Thale; lang hiugestrcckte Wald-
rückcn erhebcn sich in ciniger Entfernung, uud daS srischgrünc Wie-
scnthal scllst wird bclebt dnrch schvnc Pappcl- und Wcidcnbänmc.
An den zicmlich regclmäßig gcführten, gnt uud reinlich gehaltenen
Ortöstraßen lagern sich gedräugt die znm Theil stattlichcn, nicht
seltcn in alterthümlichem Holzbau aufgcführtcn Hänser; nnr zwci
Gebäudegrnppen, dic eine uördlich mit dcm Gcmciudeschafhaus, die
andcre östlich gelegcn, sind von dem eigentlichen Dorf gctreunt, das
ursprünglich mit ciuer (tbeilwcise i och erhaltcnen) Maricr umgcbcn
war und überhaupt eiuen etwas städtischcn Charakter an sich trägt.
An dec Nordseite des Orts slicßt die mnntcre Schmie vorübcr.

Dic großc am Westcnde des Dorfes stehcndc Kirche zeigt gothische
Formen und wurde im Jahr 1857 crneucrt. Gcgen Westen crhiclt
sich noch dic alte cinsache Schanseite mit schlankem von cincm Stcin-
krcuz bckröntem Giebel und eiucm Spitzbogcnportal, dcsscn Stabwcrk
sich kreuzt; an den Langseiteu erhicltcn sich ciuige breite Spitzbogcn-
fcnster, cines uoch gcfüllt mit schlaffem spätgothischem Maßwcrk,
sonst sind gerade Sprossenfenstcr cingcbrochcn und an der Südscite
sicht mau zwei sehr spätgothische Stabwcrkspfortcn, dercn Thürcn
tllchtige Schmiedcisenbeschläge, habcn; au dicser Sctte führt anch cine
laut Jnschrift 1796 erbautc, mit crhabencn Blumen geschmückte
Doppeltreppe hinauf, in ihrcr Nähc ist eine zusammcngekaucrtc (roma-
uische) Fratze eingemaucrt; gcgen dic Südwcstecke hin erhebt sich ciue
zweite, schon aus alter Zeit stammcnde Trcppc. Der Chor der Kirche
wird gebildet vom unieren Gcschoße des Thurms, aus dcm gcgen Osten
eine halbachtcckige Nische heraustritt, belebt durch Strcbepfeiler uud
hübsche spätgothische Maßweiksfenster. Jnncn ist das Schiff flachgcdeckt,
dcr Triumphbogen spitz, Thurm uud Chorschluß sind von cincm Nctz-
gewölbe überspannt und blau mit goldcnen Stcruen bemalt; auf dcm
Schlußstciue sieht man einen scgneuden Hciligcn mit Kutte und Buch
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