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Paulus, Eduard [Editor]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Editor]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 52): Beschreibung des Oberamts Maulbronn: mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, einem Situationsplan und sechs Holzschnitten — Stuttgart, 1870

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https://doi.org/10.11588/diglit.12699#0279
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Lciiierl-Heim.

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Ob dicse scste Stcllc msprünglich von den Römern angelegt wurde,
läßt sich nicht mchr nachweise», obglcich die Lagc und die Volkssage,
daß hier ein Heidenschloß gestanden sei, sehr dafür sprechen. Auch
geht die weitcre Sagc, daß Lomersheim eine Siadt gcwesen sei und
sich bis in die Nähe der Niedcrburg, wo man in dem sog. Seiten-
acker eine Grundmaucr entdccktc, gczangen sci; diese aufgefundcne
Mauer hält das Volk für die altc Stadtmauer.

Zunächst an der Niederburg führt ein altcr Wcg, der sog. Wall-
fahrtsmcg auch der Hcrdwcg hd. i. Heerwcg) genannt, von Groß-
Glattbach herkommcnd über baS Enzthal unb mcitcr nach Lienzingcn;
die Thalübergangsstclle ist hicr vortrcfflich gcwählt, was ebenfalls
vermuthcn läßt, daß die Römcr ursprüuglich dicsc Slraße anlcgtcn.

Noch ist zu bcmcrken, daß in der Nähe der Niedcrburg mehrere
großartige Erdfälle vorkommen, wclche das Volk irrigcr Weisc für
künstlich angelcgie Vertiefungen hält.

Lomersheim hcißt ursprnnglich biotmnrslieim, spätcr Oomsrs-
lioim und lliumorslloim. Das Klostcr Lorsch bekam hicr vom
Jahr 800 an Bcsitz (Oock. Oaur. II, 446, 460). Der Ort war
Vcrmuthlich früher llieichsgut; Ortshcrren waren die frcien Herren
Von Lomcrshcim, bcgütert die von Dürrmcnz und Enzberg. Von
jcnen kommcn vor: um 1140 Walthcr, der Stiftcr Maulbronns,
dem cr sein väterlichcs Erbgut Eckenwciler vcrgabte, Adclbert, im
Fcbruar 1140 zu Worms iu eolloguio euriuli K. Conrads, mit
Graf Adalbcrt von Calw (Oock. Lirs. 46 b, vgl. Stäiin, Wirtemb.
Gesch. 2, 381), also cbenfalls cin angeschcner Mann. Er und sein
Brudcr Bcrtolf stnd Zeugen in dcr llrkunde Pfalzgraf Conrads für
Maulbronn 4. Juni 1157.

Walthers Gcschwister warcn Conrad, Dogt dcr Kirche zn Knitt-
lingcn, Zeugc in zwci llrkundcn Bischof Günthers von Speier für
Maulbronn 1152 und 1. Juli 1160, und Jda, wclche bcidc daS
Kl. Maulbronn bcgabtcn. Auf fle folgcn Dicniar 1164 und 1181,
dcr iu lctztcrcm Jahr dcm Kloster cin Gut zu Srecke und cincn
Mansus zu Wcingartcn schenktc; Conrad 1221, Zeugc cincs Speier-
schen Privilegiums für die Kapcile zu Wurmberg, 1230, 18. Jan.,
Schicdsrichtcr zwischcn Kl. Manlbronn und den Herrn von Brcttcn
zuglcich mit scincm Bruder Naban; Albrccht, Canonicus dcr Dom-
kirche zu Speicr und Pricstcr dcr Psarrkirchc zu Klein-Sachsenheim,
verzichtete 16. Juli 1245 zu Giinstcn des Kl. NechenShofcn auf den
Neubruchzehnten von Rechcnshofcn, um Christi wcklen unv aus Liebe
zu Bclrcin von Esclsberg, dcm Stiftcr dcs Klostcrs, der fcin Vetter
war (Crustus, Schiväb. Chron. 2, 433, Monc, Zcitschr. 4, 434);
Dietrich und Heinrich 1285, 1288; Conrad, gen. Glazc, 1293,
1295 (Mone 2, 378); dic Brüdcr Conrad, „Wols" und „Fürde-
rcr", Söhne Diethers, und ihr Brudcr Diether 1310 (Mone 5,
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