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Ortsbeschrcibung.
Probst Lcn; gestiftct sind zur Anschaffuiig vou Kleidungsstückcu für Un-
bemittclte; die übrigeu Zinsc wcrvcn uach dem Willen der Stister,
thcils in Vrod, theils iu Geld an Nrme ausgcthcilt.
Von Ueberrcstkn aus grauer Vorzcit habeu wir anzuführcn:
eine römischc Strassc, die unter dcm Namen Hohe Straßc don Octis-
heim gegen Kiesclbroun uud wcitcr nach Pforzheim führt; au ihr
kommt südlich von Oetisheim der Flurnamc Kalkofcu vor, mau faud
hicr schou Gebaudcspurcn, die viclleicht römischen Ursprungs ge-
wcsen siud, was um so mehr zu vermuthen ist, wcil die Bcnenniiiig
Kalkofcn östcrs Stcllcn zukommt, auf dcnen römische Gebäudc stan-
den; auch dic Voltssage, daß dcr Ort früher größer gcwcscn und
der Erleubach mittcn Lurch deusclben gclaufcn sei, untcrstntzt diesc
Vcrmuthung. Ueberdics ist man in den Krautgärten bei Octisheim
schon auf Grundmancrn, Pflaster, Backsteine, Gefässefragmente nnd
Ziegcl gestoßen, wclch letztere nach der Bcschrcibung römische waren,
so daß man fast mit Gewißheit annehmeii darf, Lei OctiShcim sci
cinc römischc Nicderlassuug gcstaudcu, wozu sich auch dicscr Punkt
Vortrefflich cignctc.
Etwa Stunde südwestlich von Oetisheim stand nuferii der
LandeSgrciizc und der oben augcführtcu Hohcn Straße der längst ab-
gcgangeue Ort Thalfiiigcn (Datsingen), der vcrmuthlich auf einen
chcmatigcn Römcrort gegrüudct wurdc. Jn dcr^ Nähs von Corräs
eutdcckte mau cntschicdciie Ueberrestc eines römischcu Wohnplatzes;
man saud dort Grundinauern, römische Zicgel, Bruchstückc von römi-
schcn Gcfässen, Heizröhren ic.
Aus altgermanischcr Pcriode kommcii Grabhügcl vor, in dcm
'/, Siunde nordwestlich gclegcnen Gemeindcwald Schanzhau 2, in
dcm Staatswald Hirschwald '/< Stundc westlich vom Ort 2, und
bci CorrLS 1. Fcrncr wurdeu bci Erleubach Neihengräber aus der
fräiikischen Periode cntdcckt, die außcr den menschlichen Skclcttcn
Waffcn, Gefässe ic. cuthielteu. Südöstlich von Oetishcim kommt dcr
Fluruame Kolbcnhauscn vor, ivas auf cincu abgcgaugcncii Ort hin-
dcutet. Aus allcm gcht hcrvor, daß dic Gegcnd zunächst um Octis-
hcim schou in dcn frühcsten Zciten bewohut war.
Bci Anlagc der Eisenbahn im Jahr 1851 wurde zwischcn Maul-
bronu und Oclisheim von einem Arbcitcr clu Topf ausgcgrabcn, iu
wclchcm sich verschicdeue.Silbcrmüiizeu mit deiüJahreszahlcn von 1674
bis 1684 befandcn.
Noch ist dic sog. Ulmcrschanze, die an der Landesgrenze im
Schanzhau gut sichtbar hinzicht, zu crwähnen.
Octishcim heißt ursprünglich -Viitineslieiin, 1236 Outonslivim,
1312 Otlwiislieiii, 1856 Ootilislisini, 1370 Oettisticnn.
Kl. Wcißenburg bckommt hier Güter 756 (Truä.'Wir:. 211),
Kl. Lorsch seit 775 (Oock. I-aur. II. 441—448).
Ortsbeschrcibung.
Probst Lcn; gestiftct sind zur Anschaffuiig vou Kleidungsstückcu für Un-
bemittclte; die übrigeu Zinsc wcrvcn uach dem Willen der Stister,
thcils in Vrod, theils iu Geld an Nrme ausgcthcilt.
Von Ueberrcstkn aus grauer Vorzcit habeu wir anzuführcn:
eine römischc Strassc, die unter dcm Namen Hohe Straßc don Octis-
heim gegen Kiesclbroun uud wcitcr nach Pforzheim führt; au ihr
kommt südlich von Oetisheim der Flurnamc Kalkofcu vor, mau faud
hicr schou Gebaudcspurcn, die viclleicht römischen Ursprungs ge-
wcsen siud, was um so mehr zu vermuthen ist, wcil die Bcnenniiiig
Kalkofcn östcrs Stcllcn zukommt, auf dcnen römische Gebäudc stan-
den; auch dic Voltssage, daß dcr Ort früher größer gcwcscn und
der Erleubach mittcn Lurch deusclben gclaufcn sei, untcrstntzt diesc
Vcrmuthung. Ueberdics ist man in den Krautgärten bei Octisheim
schon auf Grundmancrn, Pflaster, Backsteine, Gefässefragmente nnd
Ziegcl gestoßen, wclch letztere nach der Bcschrcibung römische waren,
so daß man fast mit Gewißheit annehmeii darf, Lei OctiShcim sci
cinc römischc Nicderlassuug gcstaudcu, wozu sich auch dicscr Punkt
Vortrefflich cignctc.
Etwa Stunde südwestlich von Oetisheim stand nuferii der
LandeSgrciizc und der oben augcführtcu Hohcn Straße der längst ab-
gcgangeue Ort Thalfiiigcn (Datsingen), der vcrmuthlich auf einen
chcmatigcn Römcrort gegrüudct wurdc. Jn dcr^ Nähs von Corräs
eutdcckte mau cntschicdciie Ueberrestc eines römischcu Wohnplatzes;
man saud dort Grundinauern, römische Zicgel, Bruchstückc von römi-
schcn Gcfässen, Heizröhren ic.
Aus altgermanischcr Pcriode kommcii Grabhügcl vor, in dcm
'/, Siunde nordwestlich gclegcnen Gemeindcwald Schanzhau 2, in
dcm Staatswald Hirschwald '/< Stundc westlich vom Ort 2, und
bci CorrLS 1. Fcrncr wurdeu bci Erleubach Neihengräber aus der
fräiikischen Periode cntdcckt, die außcr den menschlichen Skclcttcn
Waffcn, Gefässe ic. cuthielteu. Südöstlich von Oetishcim kommt dcr
Fluruame Kolbcnhauscn vor, ivas auf cincu abgcgaugcncii Ort hin-
dcutet. Aus allcm gcht hcrvor, daß dic Gegcnd zunächst um Octis-
hcim schou in dcn frühcsten Zciten bewohut war.
Bci Anlagc der Eisenbahn im Jahr 1851 wurde zwischcn Maul-
bronu und Oclisheim von einem Arbcitcr clu Topf ausgcgrabcn, iu
wclchcm sich verschicdeue.Silbcrmüiizeu mit deiüJahreszahlcn von 1674
bis 1684 befandcn.
Noch ist dic sog. Ulmcrschanze, die an der Landesgrenze im
Schanzhau gut sichtbar hinzicht, zu crwähnen.
Octishcim heißt ursprünglich -Viitineslieiin, 1236 Outonslivim,
1312 Otlwiislieiii, 1856 Ootilislisini, 1370 Oettisticnn.
Kl. Wcißenburg bckommt hier Güter 756 (Truä.'Wir:. 211),
Kl. Lorsch seit 775 (Oock. I-aur. II. 441—448).