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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 52): Beschreibung des Oberamts Maulbronn: mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, einem Situationsplan und sechs Holzschnitten — Stuttgart, 1870

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https://doi.org/10.11588/diglit.12699#0293
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Piuachc.

277

Die Obstzucht beschäftigt sich hauptsächlich mit Mostsorten (Luiken,
Fleincrn, Goldparrnäncn, Welschäpfeln, Weinäpscln, Knaus-, Brat-
und Wadelbirncn). Jn gnnstigen Jahrgängen können gegcn 2500
Simri Obst nach außen pcrkauft werden.

An Waldungcn besitzt die Gcmeindc nur 12 Morgcn, deren
Ertrag blos für Schule und Rathhaus verwendet wird.

Die Brach- und Stoppclweide verpachtet die Gemeinde an einen
Ortsschäfcr nm 150 fl. nnd dic Pferchnutzung trägt ihr ctwa 250 st.
fährlich cin. Ncbcrdicß hat die Gcmcinde cigene Gütcrstücke, die ihr
fährlich 210 fl. Pachigeld cintragen.

Was dic Viehzucht bctrifft, so ist die der Pferde (Landschlag)
gcriug, und die des Nindvichs wcgcn Mangels an Futtcr nicht sehr
ausgedehnt, jcdoch wird viel Sorgfalt auf dieselbe verwcndet; man
züchtet eine Krcuzung vvn Neckarschlag und Simmenthalerrace und
hat 2 Farren (einen Simmcnthaler und einen vom Ncckarschlag)
aufgestellt. Mit Vieh wird einigcr Handel nach Baden getrieben.

Jm Herbst und Winter laufen 200—250 Bastardschafe auf
der Markung.

Die Stiftungspflege bcsitzt ein Vermögen von 740 fl.

Einc römische Straste von Vaihingen nach Pforzheim führt unter
dem Namen „altcr Postweg" am nördlichen Ende des Orts vorübcr.
Die sog. Ulmcrschanzc, die von Dürrmenz herauf in der Nähe der
Straße hinzieht, länft an der Westfeite des Orts vorbei und weiter
uach Wiernshcim. Dann geht hier die Sage vom wildcn Jäger,
der von Jptingen gegcn die Schanze hin gehört wird.

Die Waldenscrkolonien Pinachc und Serres wurden im Früh-
jahr 1699 gegründct (s. Groß-Villars) von dcr ans 117 Familien
bcstehendcn Gemeindc I'innells (Ort am Eluson), wahrscheinlich unter
Anschluß eines Theils dcr Gcmcindcn I^ueerne und (Oue^ras. Sie
crhicltcn 200 Morgcn von dcr Dürrmcnzcr Markung, 1300 von
der Wicrnshcimcr, 50 von der Oeschelbronncr, 2 — 300 von dcr
Großglattbacher, Jptingcr und Mönshcimer. Der Vogt Greber bc-
stclltc cincn von dcr Gemcinde gewähltcn Syndic nebst 6 Conseillers,
cincm Sccrctair und cincm Scrgcant, und konntc ihren Fleiß und
ihr Gcschick in Bebauung dcr Felder rühmen. Der erstc Pfarrer dcr
Gemcinde war Jcan Giraud, frührcr zuglcich Kriegshanptmann (s. o.),
sein Nachfolger seit 1724 Scipion Arnaud, wohl ein Sohn Heinrich
Arnauds. BiS 1808 wurdc nur französisch, dann bis 1812 ab-
wcchsclnd französisch und deutsch, seitdem ausschließlich dcutsch gcpredigt.
Ebcnso wurde cs mit dcr Schule gehaltcn.
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