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https://doi.org/10.11588/diglit.12699#0313
Wiernsheim.
297
mit emcm achtseitigcn Spitzdach bekrönte Thurm hat 3 schönverzicrte
Glocken, die größte mit der Umschrist: Gegossen in Stnltgard Lon
C. F. Blnher 1789 ; die zwcite ist gegossen von Nenbert in Lud-
wigsburg 1826, und die drilte von Heinrich Kurtz in Stuttgart
1852. Die Baulast der Kirche ruht auf der Gemeinde. Dcr Be-
gräbnißplatz befindct sich außerhalb des Ortcs.
Das Lom Staat zu untcrhaltende Pfarrhaus licgt angcnehm bei
der Kirche und ist ein schon 1711 errichtetes tüchtigeS zweistockigeS Ge-
bäude. Das schr stattliche zwcistockige RathhauS wurde 1837 crbaut.
Auch das 1829 erbaute Schulhaus ist ein gutgehalteues Gebäude; es
enthält zwci Lehrzimmer und die Wohnung dcs Schulmeisters. Sonst
uuterrichtet a» der Schule noch eiu Unterlehrer. Die freundliche
Wohnuug des Neviersörsters steht im obercu Thcil des Dorfs an
der Straßc uach Wurmberg. Der in der Mitte des Dorfs gelegene
ansehnliche Kloster Maulbronu'sche Pfleghof war mit Graben und
Zwinger umgeben, dazu gchört cin großer mit Mauern umfricdigter
Garteu. Später wurde der Pfleghof als Kameralamtsgebäude benützt
und uach Aufhebuug des Kameralamts kam er iu Privathände.
Gutes Trinkwasscr lieferu 13 Pumpbrunnen, im oberen Ort
tritt mitunter Wassermangel ein. Zwei kleine Weiher, ciner inner-
und einer außerhalb des Ortes, sind vorhanden.
Wicinalstraßen gehen nach Pinache, Serres und Jptingen, Möns-
heim und Wurmberg.
Die Einwohner sind kräftige, ordnuugsliebcnde Leute, die ihre
Haupterwerbsguelle iu der Landwirthschaft finden, während die Ge-
werbe, mit Ausnahme dcr Lcineweberei, nur für das örtliche Ve-
dürfniß gctrieben werdeu. Es bestehen cine kleine Fcldziegelei, drci
Schildwirthschaftcu, worunter eine mit Bierbrauerci, dann eiue Brauerei
mit Spciscwirlhschaft; ferner zwei Kauf- und zwei Kramlädeu. Die
Märkte, die hier abgehaltcn werdcn, haben wenig Bedeutuug. Ein
Frachtfuhrmann (Botc) fährt nach Baihingen. Die Bcrmögens-Ver-
hältnisse der Einwohner sind gcordnet und es haben sich die hiesigen
Bürger im Verhältniß mit andercn Orten durchschnittlich eines gutcn
Wohlstandes zu erfreucn; dcr Vermöglichste besttzt 60, der Mittel-
mann 18 —15 und die ärmere Klasfe 2 Morgcn Feld. Gcmeinde-
unterstützung erhaltcn 15 Personen, die sich jedoch mcist uur auf
frcie Wohnung beschränkt.
Die ziemlich große, wohl arrondirte flachhügelige Markung, von
dcr übrigens ein namhaftcr Theil mit Wald bestockt ist, hat, sowcit
sie für den Feldbau benützt wird, eineu fruchlbaren, crgiebigcu Bodeu,
dcr meist aus Lehm, theilweise auch aus dcn kalkreichen Zersetzungcn
des Hauptmuschelkalks besteht. Ein Muschelkalksteinbruch, aus Lem
hauptjächlich Straßenmaterial gewonnen wird, ist vorhanden; auch
cinc Lehmgrubc befindet sich aus dcr Markuug.
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mit emcm achtseitigcn Spitzdach bekrönte Thurm hat 3 schönverzicrte
Glocken, die größte mit der Umschrist: Gegossen in Stnltgard Lon
C. F. Blnher 1789 ; die zwcite ist gegossen von Nenbert in Lud-
wigsburg 1826, und die drilte von Heinrich Kurtz in Stuttgart
1852. Die Baulast der Kirche ruht auf der Gemeinde. Dcr Be-
gräbnißplatz befindct sich außerhalb des Ortcs.
Das Lom Staat zu untcrhaltende Pfarrhaus licgt angcnehm bei
der Kirche und ist ein schon 1711 errichtetes tüchtigeS zweistockigeS Ge-
bäude. Das schr stattliche zwcistockige RathhauS wurde 1837 crbaut.
Auch das 1829 erbaute Schulhaus ist ein gutgehalteues Gebäude; es
enthält zwci Lehrzimmer und die Wohnung dcs Schulmeisters. Sonst
uuterrichtet a» der Schule noch eiu Unterlehrer. Die freundliche
Wohnuug des Neviersörsters steht im obercu Thcil des Dorfs an
der Straßc uach Wurmberg. Der in der Mitte des Dorfs gelegene
ansehnliche Kloster Maulbronu'sche Pfleghof war mit Graben und
Zwinger umgeben, dazu gchört cin großer mit Mauern umfricdigter
Garteu. Später wurde der Pfleghof als Kameralamtsgebäude benützt
und uach Aufhebuug des Kameralamts kam er iu Privathände.
Gutes Trinkwasscr lieferu 13 Pumpbrunnen, im oberen Ort
tritt mitunter Wassermangel ein. Zwei kleine Weiher, ciner inner-
und einer außerhalb des Ortes, sind vorhanden.
Wicinalstraßen gehen nach Pinache, Serres und Jptingen, Möns-
heim und Wurmberg.
Die Einwohner sind kräftige, ordnuugsliebcnde Leute, die ihre
Haupterwerbsguelle iu der Landwirthschaft finden, während die Ge-
werbe, mit Ausnahme dcr Lcineweberei, nur für das örtliche Ve-
dürfniß gctrieben werdeu. Es bestehen cine kleine Fcldziegelei, drci
Schildwirthschaftcu, worunter eine mit Bierbrauerci, dann eiue Brauerei
mit Spciscwirlhschaft; ferner zwei Kauf- und zwei Kramlädeu. Die
Märkte, die hier abgehaltcn werdcn, haben wenig Bedeutuug. Ein
Frachtfuhrmann (Botc) fährt nach Baihingen. Die Bcrmögens-Ver-
hältnisse der Einwohner sind gcordnet und es haben sich die hiesigen
Bürger im Verhältniß mit andercn Orten durchschnittlich eines gutcn
Wohlstandes zu erfreucn; dcr Vermöglichste besttzt 60, der Mittel-
mann 18 —15 und die ärmere Klasfe 2 Morgcn Feld. Gcmeinde-
unterstützung erhaltcn 15 Personen, die sich jedoch mcist uur auf
frcie Wohnung beschränkt.
Die ziemlich große, wohl arrondirte flachhügelige Markung, von
dcr übrigens ein namhaftcr Theil mit Wald bestockt ist, hat, sowcit
sie für den Feldbau benützt wird, eineu fruchlbaren, crgiebigcu Bodeu,
dcr meist aus Lehm, theilweise auch aus dcn kalkreichen Zersetzungcn
des Hauptmuschelkalks besteht. Ein Muschelkalksteinbruch, aus Lem
hauptjächlich Straßenmaterial gewonnen wird, ist vorhanden; auch
cinc Lehmgrubc befindet sich aus dcr Markuug.