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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 52): Beschreibung des Oberamts Maulbronn: mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, einem Situationsplan und sechs Holzschnitten — Stuttgart, 1870

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https://doi.org/10.11588/diglit.12699#0320
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304

Ortsbcschreibung.

Die Wcide wird gegcmr'ärtig nicht verpachtet; bei der letztm
Verpachtung trug sie 500 fl. Pachtgcld und 300 fl. aus der Pferch-
nutzung der Gemeinde ein.

Die Rindviehzucht ist in ziemlich gutem Zustande; man züchtct
den Ncckarschlag und hat 3 Farrcn theils vom Neckarschlag, theils
von der Simmenthaler Race aufgcstcllt. Der Handel mit Vieh ist
ganz unbcdeutend, dagegen findet Milchverkauf nach Pforzheim statt,
dcr dem Ort etwa 800 fl. jährlich cinbringt.

Das Sttftungsvermögen bcträgt in Wurmbcrg 4129 fl., in
Bärenthal 500 fl., zusammcn 4629 fl., hierunter sind 1822 fl.
6 kr. -Ablösnngskapital für das frühere vom Kloster Maulbronn ge-
spendete Almosenbrod; ferner sind für Armcnbrod von verschicdenen
Ortsangehörigen gestiftet 258 fl., von dcren Zinse jährlich Brod
für Arme vcrtheilt wird; im übrigen werden die Stiftungserträge
für Kirchen-, Schul- nnd Armcnzwecke verwcndet.

Von Ueberrcsten aus dcr Vorzeit haben wir anznführcn einen
von Mvnsheim hcrkommcnden, quer dnrch Wurmberg und das
Thal nach Niefern führenden Weg, der den Namcn „Nömerweg"
sührt, von dem übrigens sein römischer Ursprung nicht nachgewicsen
werden kann. Jn der Nähe des Orts auf der Flur „Hub" soll
nach dcr Sage eine Stadt gcstanden scin; man hat dasclbst schon
Grundreste von Gebäudcn gcfnndcn, dic vcrumthen lassen, dafj hier
ein römischer Wohnplatz stand. Südlich von Bärenthal kommen die
Bencnnnngen „Küpellesäcker" und „Kapellcsbrunnen" vor, hier stand
ohne Zwciscl eine Kapelle. Auf der Spitze zwifchen dem Kirnbach-
thal und einem Seitenthälchen defselben wird cin Wäldchcn Birkhof
genannt, was auf einen abgegangcnen Hof hinweist.

Der von WiernSheim herkommcnde Landgraben zieht über den
östlichen Thcil der Markung in der Richtung gcgen Wimshcim.

Rcchts an der Straße nach Pforzheim steht ein stcinerncs Kreuz,
cs sollcn dort zwci Kricgsmänner mit cinander gefochtcn haben; einc
ähnliche Sagc geht von dcm steincrnen Kreuz auf dcn Kreuzäckcrn.

Zu dcr Gemeinde gehört:

b) Bärcnthal, auch Neu-Bärcnthal gcnannt; der freundliche,
reinliche, nur aus klcinen Häusern bestehende Ort hat ^ Stundc
nordwcstlich vom Mutterort am Sanm des Hagenschicßcs cine stille
abgeschiedene Lage.

Die natürlichen Verhältnisse sind denen im Mutterort ziemlich
gleich, nur ist dcr Bodcn, -welcher aus den Zersetzungcn des Wcllen-
mcrgels und thcilweise des Buntsaiidsteins besteht, weniger ergiebig,
daher anch die Vermögensverhältnisse dcr Einwohncr gcringer sind
als in Wnrmberg.

Wurmberg OVurenbLrZ), friiher Vermuthlich Reichsgut, ist
nnter der Schenkung Ulrichs von Jptingen an das Kloster Maul-
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