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Josef Keil
Monat, der Θεοδαίσιος, verkürzt Δαίσιος, seinen Namen führte^). An keine bestimmte
Gottheit gebunden scheinen sie durch den ihnen zug*runde liegenden Gedanken
der Teilnahme des Gottes an dem Opfermahle der Gemeinde für das Mysterien-
wesen bedeutsam") und wegen ihres vorwiegend heiteren Charakters sehr beliebt
geworden zu sein. Es kann daher nicht wundernehmen, wenn in Ephesos der
Artemis Daitis jetzt auch eine Daitis Aphrodite -an die Seite tritt. Ihr Name
steht auf einem kleinen, an dem Ober- und Unterprofil bestoßenen Altar aus leicht
bläulichem Marmor, h. 0*40^, br. 0'203'C d. 0*22^, den ich im Herbst 1913 in den
Substruktionsgewölben des noch unbestimmten Gebäudes nördlich vom ephesischen
Stadion auffand (Fig. 22). Wahrscheinlich haben ihn Tabakarbeiter oder pflügende
Bauern in einem benachbarten Acker entdeckt und dann an den bezeichneten Platz
gebracht. Die über Schaft und Unterprofil der Vorderseite laufende Inschrift zeigt
rohe Buchstaben des dritten Jahrhunderts n. Ohr., h. 0*018—o'oiiA
"Ηλιόδωρος
χαί Χχ'ί'ς, αδελ-
φός χαί αδελ-
φή, μύστης χαί
5 μύστίς Δαιτίδ-
ος Αφροδείτ-
ης άνέ&ηχαν
τον "Ερωτα χαί
λύχνον χάλχ-
ιο είον δίμυξον
χρεμαστον
σύ]ν χαί Νείχη τή
μη]τρί χαί Τροφίμω
τώ άδε]λφ[ώ]. Έτέ9-ησ[α-
Wie der Schluß der Inschrift zu ergän-
zen ist, bleibt fraglich. Am ehesten wird an
eine Ortsangabe — etwa εν τώ ίερώ — oder
an eine Datierung zu denken sein. Z. 4ff.
bringen den neuen Beinamen der Aphrodite und geben zugdeich ein gewichtiges Zeug*-
nis für die schon oben erwähnte Verbindung* von Theodaisien und Mysterienkulten.
Ü W. Dillenberger bei Pauly-Wissowa JW 2015. d Vgl. F. Poland, Gr. Vereinswesen 268; Gruppe a. a. 0.
Josef Keil
Monat, der Θεοδαίσιος, verkürzt Δαίσιος, seinen Namen führte^). An keine bestimmte
Gottheit gebunden scheinen sie durch den ihnen zug*runde liegenden Gedanken
der Teilnahme des Gottes an dem Opfermahle der Gemeinde für das Mysterien-
wesen bedeutsam") und wegen ihres vorwiegend heiteren Charakters sehr beliebt
geworden zu sein. Es kann daher nicht wundernehmen, wenn in Ephesos der
Artemis Daitis jetzt auch eine Daitis Aphrodite -an die Seite tritt. Ihr Name
steht auf einem kleinen, an dem Ober- und Unterprofil bestoßenen Altar aus leicht
bläulichem Marmor, h. 0*40^, br. 0'203'C d. 0*22^, den ich im Herbst 1913 in den
Substruktionsgewölben des noch unbestimmten Gebäudes nördlich vom ephesischen
Stadion auffand (Fig. 22). Wahrscheinlich haben ihn Tabakarbeiter oder pflügende
Bauern in einem benachbarten Acker entdeckt und dann an den bezeichneten Platz
gebracht. Die über Schaft und Unterprofil der Vorderseite laufende Inschrift zeigt
rohe Buchstaben des dritten Jahrhunderts n. Ohr., h. 0*018—o'oiiA
"Ηλιόδωρος
χαί Χχ'ί'ς, αδελ-
φός χαί αδελ-
φή, μύστης χαί
5 μύστίς Δαιτίδ-
ος Αφροδείτ-
ης άνέ&ηχαν
τον "Ερωτα χαί
λύχνον χάλχ-
ιο είον δίμυξον
χρεμαστον
σύ]ν χαί Νείχη τή
μη]τρί χαί Τροφίμω
τώ άδε]λφ[ώ]. Έτέ9-ησ[α-
Wie der Schluß der Inschrift zu ergän-
zen ist, bleibt fraglich. Am ehesten wird an
eine Ortsangabe — etwa εν τώ ίερώ — oder
an eine Datierung zu denken sein. Z. 4ff.
bringen den neuen Beinamen der Aphrodite und geben zugdeich ein gewichtiges Zeug*-
nis für die schon oben erwähnte Verbindung* von Theodaisien und Mysterienkulten.
Ü W. Dillenberger bei Pauly-Wissowa JW 2015. d Vgl. F. Poland, Gr. Vereinswesen 268; Gruppe a. a. 0.