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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 17.1914

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Keil, Josef: Grabbau mit Unterweltsarkophag aus Ephesos
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https://doi.org/10.11588/diglit.33679#0147
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Grabbau mit Unterweltsarkophag aus Ephesos.
Tafelll.
Entsprechend der antiken Sitte, welche wohl das Verbot der Bestattung
innerhalb der Stadtmauern, nicht aber das Gebot der Beisetzung an eigens dazu
bestimmten Plätzen kannte, ist auch die Stadt Ephesos rings umgeben von den
Gräbern und Grabbauten ihrer Bewohner. Am dichtesten beisammen liegen sie
an den außerhalb der lysimachischen Mauer fallenden steinigen Abhängen des
Bülbül Dagh und Panajir Dagh, in langen Reihen begleiten sie die von der
Stadt auslaufenden Straßenzüge und vereinzelt sind sie überall in den Feldern,
an den Abhängen und auf den Bergkuppen der
Landschaft anzutreffen. Der hier zu besprechende
Grabbau lag ziemlich genau nördlich der Stelle,
wo die lysimachische Stadtmauer an den schlauch-
artigen Eiafenkanal stieß, wenig-e Meter von
dessen nördlichem Ufer entfernt, also den vielen
Grabbauten am Abhange des Astyagu Pagos
gegenüber. Da östlich von ihm noch weitere
Sarkophage im Boden steckend), liegt die Ver-
mutung nahe, daß am Nordrande des Hafens eine
für Grabanlagen beliebte Straße gegen das Meer
führte. Von mir bereits im Jahre 1907 entdeckt,
wurde der Unterweltsarkophag im Herbste 1911
gehoben und unter großen Schwierigkeiten zur
Station Ajasoluk transportiert, von wo er in das
kais. ottomanische Antikenmuseum in Honstantinopel gebracht werden soll. Eine
vollständige Freilegung und genauere Untersuchung des ganzen Grabbaues mußte
unterbleiben, weil sein Boden bereits gegen o*g ^ unter dem Grundwasserspiegel
lag und ein Ausschöpfen des Wassers bei der großen Nähe des Hafensumpfes
nicht mög'lich war.
Wie die Grundrißskizze Fig. 15 lehrt, handelt es sich um einen einkammerigen
Bau, dessen Seitenwände antenartig vor die Vorderwand vorsprangen. Die Breite
der Eing*angstür bleibt unbestimmt, da die allein konstatierte Westseite derselben
nicht glatt endet. Während die aus Bruchsteinmauerwerk mit Mörtelverband
9 Unter ihnen sei ein arg zerstörter Sarkophag mit der ziemlich rohen Darstellung einer Amazonen-
schlacht hervorgehobeu.


H: Grabbau in Ephesos. Grundriß.
 
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