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Otte, Heinrich
Archäologisches Wörterbuch: zur Erklärung der in den Schriften über mittelalterliche Kunst vorkommenden Kunstausdrücke ; mit 166 Holzschnitten — Leipzig, 1857

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https://doi.org/10.11588/diglit.22131#0078
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68

I. Krcuzimttel —- Kn'iiliiig.

Krcuzmittcl — Vlerung.

Kreuznimlms, nunlio crucikrre, der mit einem gleich-
armigen Krcnze bezeichnetc, ansschließlich den drei
Persvnen der Gvttheit znkonimende Helligenschcin;

Fig. 73.

Krcuzschiff — Qnerschiff; s. Querhaus.

Krcuztrngungj Krcuzschlcppung, vi» >l»loros», >>»z«-
I»ti» «rucis, purtcmont lla cruix, marclio nu Llil-
vnire, l/ie LarioiU' /learriu; /ue eroee, lo//Ü!p lo t/o/rarp,
ital. spssimo >d. i. Schmerz, Bctrübniß), Darstellung
des unter der Last des ihm aufgelegten Kreuzes auf
dem Wege nach Gvlgatha hilistnkenden Erlvsers.

Krcuzung ----- Kreuzfeld, Vierung.

KrcuzUIIgsliHgen, lircslurcs entro - croisses,
intersecteos, üilerceeliilg arca</ee, eine
gkeiye von sich durchschneidenden und
Spitzbvgen bildendcn Rundbvgen, welche
währcnd der Uebcrgangsperivde iin nor-
manliifchcn Style als Blcndarkaden und
im Zicgclbau als Fricse (Fig. 74) bc-
liebt sind. 74.

Krcuzvorlagcn hcißcn dic übcr dic Fluchtlinie dcs Langhauses eiuer Krcuz-
kirche nvrdlich und südlich hcrvvrtretendcn Theile des Q.uerhauses.

Krippe, i>r»esei>ium, crcclie, iial/v//!/, cra<//c os our I.or</, Darstcllung dcs
in ciner Krippe liegcnden Jesuskindleins lital. Ksmliinol mit Maria und
Jvscph, den aiibctcnden Hirten, Ochs und Esel, den singcnden Engeln ic.,
in Schnitzwerk ausgeführt und zur Ausstellung in dcr Weihnachtszeit
bestimmt.

Aronc, eor«i>», couronne, croioil, der Hauptschmuck dcr Kvnige und Für-
sten, als dcssen wescntlichster Bestandthcil dcr gvldene iLtirnreifen scerclo,
bancleoul zu bczcichncn ist, währcnd im Ucbl'igcn die grvßte Mannichfal-
tigkeit der Verzierungcn und der Fvrmcn vvrkvmmt. Dic deutschen Kaiser
und Kvnigc führten scit dem I II. Jahrhundert gcschlvssene Krvncn, wclchc
bei den Kvnigcn vvn England im ll. Jahrhundcrt, bei bencn vvn
Frankrcich aber erst im 15. Jahrhundert vvrkvmmcn. — Jn dcr christ-
lichcn Kunst ist die Krvnc vft Bezeichnung des Märtyrthums.

Kröncln, lu'elteler, lo loo/, nennt der Stcinmctz das rauhe Bcarbeiten eincs
Werkstücks, wvdurch daffelbe zwar die verlangte Fvrm, nicht abcr ganz
glatte Oberflächen erhält.

Kroncnlcuchtcr, «>»-»»», elmnäelier-penlionl, conronne, Instre, coroiro, ein
im Wesentlichen aus eincm mit Leuchtcrn besctztcn Rcifc bestehender gro-
ßer, gewvhnlich metallencr Hängcleuchter, wclcher mit Kcttcn an der Decke
eincr Kirche ic. befcstigt ist.

Krönting, die Turnierlanzc lli7l/nN-/«nc<-) dcr Rittcr, wclche oben mit eincr
stumpfcn lrolmttu, ,<-/>a/<-</) Spitze und unter der Mitte des Schafts mit
cincr Brcchschcibe liwl>nt-pla<iue, oamp/alo) zum Schutze dcr Hand versehen
ist; vgl. v. Hcfncr-Altcncck, Trachtenwerk III. Taf. 72.74.99.
 
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