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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Editor]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Editor]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 26.1904

DOI issue:
Nr. 1-2
DOI article:
Spiegelberg, Wilhelm: Varia
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.12681#0053

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VARIA

43

P) Zu der schon im A. R. ûblichen Titulatur hrj sètl n stmt w\ etc., vgl. Recueil,
XVI, S. 28.

^ <^>^l^\<=> i ^1 «welcher den Lauten zum Schweigen bringt, dass
er nicht (mehr) redet ».

Dazu vergl. Siut, 4/229, ^ ÏI ^^^^^iT"'

Vielleicht Iâsst sich noch zu S) II V<=> I « der zwei Parteien(?) richtete,

Q S fi a ul I I I

bissiezufrieden waren» diefolgendeStelle vergleichen ij^g | n^<~> j_j|l'wwA •
Wer die Inschriften des mittleren Reiches besser beherrscht als ich, wird noch
manche der in diesen Inschriften vorkommenden Epitetha auf das mittlere Réich zu-
rûckfùhren kônnen. Aber ich denke, die obigen Ausfùhrungen beweisen zur Genùge,
wie stark die klassische Litteratur des mittleren Reiches gelegentlich fur die Grabin-
schriften der « Spàtzeit » herangezogen worden ist. Ob sich dieser Einfluss nur auf die
Saitenzeit beschrânkt, bleibt weiter zu untersuchen. An sich wàre es nicht wunderbar,
wenn auch die Ptolemâerzeit Nachwirkungen zu verzeichnen haben sollte.

LXI. - UBER DEN URSPRUNG EINIGER TEMPUSPRÂFIXE

1) Hr : g*.*. — Das aus dem Demotischen bekannte Tempus hrf stm2 ist von Crum3
neuerdings auch im Koptischen nachgewiesen worden. Ich glaube es jetzt auch in der
âlteren Sprache belegen zu kônnen in einer Serapeumsstele aus der Zeit des Psamme-
tich I. Dort heisst « ihre Grossen sind dem Palast unterthan. die kôniglichen Freunde
stehenda ^|l ^ , ' |<=>^(0 © « sie steuernihre Abgaben
an den Hof »''. Ich denke, der (Jrsprung dièses hr ist klar. Es istzweifellos das bekannte
hr « Gesicht » in der Bedeutung « Person », wie es aus hr nb « aile Leute » ocler hr srj
« kleiner Mann » = Armer (gime)3 bekannt ist6. Hrf stm heisst also eigentlich «sein
Gesicht hôrt», und ist daher ein Nominalsatz.

2) und • — Es spricht Mehreres dafûr, dass wir auch das Tempus twf
stm" âhnlich aufzufassen haben. Dièses Tempus ist schon von Erman (N. Gr., §208,
als Vertreter des Nominalsatzes empfunden worden. Wenn wir aber twj'als Substantiv
mit dem Sufiix der 3' Person fassen, so haben wir eben nichts And ères als den Nomi-
nalsatz, welcher uns aile Verbalformen im Gefolge dièses sogenannten Tempusprâfixes
plausibel macht. Tw-j (hr) stm wùrde also ursprûnglich bedeuten « mein tw hôrt » und
tw N. stm « der tw des N. hôrt». Nun wird auch mtw olme Weiteres verstandlich. Es

1. Berlin 14333; vEc/ypt. 1 nschriflen, Berlin, S. 121. Zwischen allem und mittlerem Reich.

2. Vgl. Griffith, Stories, S. 108.

3. Â. Z., 1898, S. 140. Die Beilenken von Hi;ss, Rozettana, S. 51, kann ich nicht teilen. Zu dem Wegfall
des /■ vor dem Bildungsvokal Vgl. joot aus hr°œ, wo ich Lacau [Recueil, XXIV, S. 201 If.) nicht zustimmen
kann, und e>.;6o* die boheir. Form vom *.£po* aus 'h r-.

4. Chassinat, in Recueil, XXII, N° SU, Z. 10-U.

5. Pap. Rhind, 4/8.

0. Also cine Bezeichnung pars pro tolo wie ^ I 0. «aile Augen» fiir «aile» und Auderes melir.

7. Attestes mir bekannles Vorkommen Sinuhe 4.

8. Nach Simili [Verbum, II, Seite 46.)) exisliert die Form tusf thatsàeblich nicht, da die Formen der
3' Person das alte Pronomen absolutum beibebalten babeu. Die durch m verslârkte Form mtu:/ist aber nach-
weisbar.
 
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