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Nach. Francis ist nicht mehr festzus teilen, durch welchen Me-
chanismus die Flüssigkeit in den Aufbau gebracht wurde und
wie der Brunnen gearbeitet hat.
Durch die Emailarbeiten und die architektonischen Formen er-
weist sich das Stück als eine französische oder burgundische
119a)
Arbeit aus dem Ende des 14.Jahrhundert.
Aus dem Ende des 15.Jahrhunderts sind uns Entwürfe zu Tisch-
brunnen bekannt, die dem Nürnberger Rotgießer Hans Frey, dem
Schwiegervater Dürers und Dürer selbst zugeschrieben werden.
Von Hans Frey berichtet Johann Neidörfer: "Er hatte einen gu-
ten Verstand, das Wasser mit Luft in die Höhe zu bringen, er
machte aus Kupfer allerlei Bilder, Manns- und Weibspersonen,
die waren inwendig hohl, und also durch Geblase zugerichtet,
daß das eingegossene Wasser ihnen oben zum Kopf oder anderen
Zarten in die Höhe heraussprang, und mocht ein jeder solchen
Brunnen tragen und mitten in einen Saal setzen und zu zierli-
chen Ehren gebrauchen . .."^--*-9)
Der "Große Tischbrunnen", ein Entwurf Dürers aus der Zeit um
I500 stellt ein höchst kompliziertes Gebilde dar. Der Brunnen
steht auf einem gezackten Sockel, auf dem eine Landschaft mit
Landsknechts- und Bauernfigürchen, einem Hirten mit seiner
Herde und einem Jäger mit seiner Meute aufgebaut ist. Merkwür-
dig ist die Figur einer Kröte, die vorne in der Mitte des Sok-
kels über einem Ring mit zwei Schlangenköpfen hockt. Von ihr
scheinen sechs Wasserstrahlen auszugehen. Es kann sein, daß
auch von anderen Figuren und Tieren, die dem Sockelrand nahe
sind, einzelne Strahlen verspritzt wurden.
Aus dem Sockel steigt eine Stütze auf, welche von stämmigem
Astwerk umschlungen wird. Sie trägt eine Schale, über deren
Wandung sich das aus den Ästen entwickelnde Blattwerk aus- .
breitet. Ein gebuckelter Rand bildet den Abschluß (2oo). An
den Seiten stehen zwei Figuren, augenscheinlich Krieger, auf
Blattwerk, das sich aus dem Geranke der Schale abgelöst hat
und speien je einen Wasserstrahl in die Höhe. In der Mitte
Nach. Francis ist nicht mehr festzus teilen, durch welchen Me-
chanismus die Flüssigkeit in den Aufbau gebracht wurde und
wie der Brunnen gearbeitet hat.
Durch die Emailarbeiten und die architektonischen Formen er-
weist sich das Stück als eine französische oder burgundische
119a)
Arbeit aus dem Ende des 14.Jahrhundert.
Aus dem Ende des 15.Jahrhunderts sind uns Entwürfe zu Tisch-
brunnen bekannt, die dem Nürnberger Rotgießer Hans Frey, dem
Schwiegervater Dürers und Dürer selbst zugeschrieben werden.
Von Hans Frey berichtet Johann Neidörfer: "Er hatte einen gu-
ten Verstand, das Wasser mit Luft in die Höhe zu bringen, er
machte aus Kupfer allerlei Bilder, Manns- und Weibspersonen,
die waren inwendig hohl, und also durch Geblase zugerichtet,
daß das eingegossene Wasser ihnen oben zum Kopf oder anderen
Zarten in die Höhe heraussprang, und mocht ein jeder solchen
Brunnen tragen und mitten in einen Saal setzen und zu zierli-
chen Ehren gebrauchen . .."^--*-9)
Der "Große Tischbrunnen", ein Entwurf Dürers aus der Zeit um
I500 stellt ein höchst kompliziertes Gebilde dar. Der Brunnen
steht auf einem gezackten Sockel, auf dem eine Landschaft mit
Landsknechts- und Bauernfigürchen, einem Hirten mit seiner
Herde und einem Jäger mit seiner Meute aufgebaut ist. Merkwür-
dig ist die Figur einer Kröte, die vorne in der Mitte des Sok-
kels über einem Ring mit zwei Schlangenköpfen hockt. Von ihr
scheinen sechs Wasserstrahlen auszugehen. Es kann sein, daß
auch von anderen Figuren und Tieren, die dem Sockelrand nahe
sind, einzelne Strahlen verspritzt wurden.
Aus dem Sockel steigt eine Stütze auf, welche von stämmigem
Astwerk umschlungen wird. Sie trägt eine Schale, über deren
Wandung sich das aus den Ästen entwickelnde Blattwerk aus- .
breitet. Ein gebuckelter Rand bildet den Abschluß (2oo). An
den Seiten stehen zwei Figuren, augenscheinlich Krieger, auf
Blattwerk, das sich aus dem Geranke der Schale abgelöst hat
und speien je einen Wasserstrahl in die Höhe. In der Mitte