Ueber Mikroskopische Beobachtungen. 79
verliert, auch in der Karte des Weltsystems, die vor
Gott immer aufgeschlagen liegt, verzeichnet wors
den ist.
Der Abend trieb mich einmal vom Glase weg.
Am Morgen bracht ich gleich wieder ein Tröpfchen
von der Infusion auf den Schieber. Aber sie waren
alle gestorben! Ach meine Lieblinge, die ich beinahe
meine Geschöpfe nennen mögte, well ich wieder an-
dere Hervorrufen kann! Nur eins fuhr etlichemal schnell
über den Schauplaz und verschwand ebenfalls vor mei-
nen Augen. Mit welcher Empfindung glauben Sie
wohl, daß ich dies gesehen habe? Gestern noch ein
ewiges Jagen, Rinnen, Umhertreiben, Fressen,
Rauben und Verfolgen in dieser kleinen Welk! Und
über Nacht sterben sie alle, die rastlosen Geschöpfe
und lassen keine Spur zurük. Ist es in der grossen,
ist es in der Menschenwelt anders? Wir ringen im-
mer gegen einander, wir ermüden uns mit Kämpfen,
wir machen die Welt zum Tummelplaz, wir verbit-
tern uns den Tropfen des Lebens selber — und sind
doch nur Ephemerische Geschöpfe. In kurzer Zeit ist
der Schauplaz leer und andere kommen nach uns. Wie
verschwinden wie ein Lichtstral, und lebten ost nicht
anders, als wenn diese Strohhalmen, um die wie
streiten, das grosse Glük der Menschenwelt auö-
machten.
Doch, ich störe Sie zu lange. Verzeihen Sie
meiner Freude beim Mikroskop die Freiheit, die ich
mir hier genommen habe, Ihnen so viele Zeit Zu rau-
ben, Kommen Sie selber und sehen Sie — Wir
reisen
verliert, auch in der Karte des Weltsystems, die vor
Gott immer aufgeschlagen liegt, verzeichnet wors
den ist.
Der Abend trieb mich einmal vom Glase weg.
Am Morgen bracht ich gleich wieder ein Tröpfchen
von der Infusion auf den Schieber. Aber sie waren
alle gestorben! Ach meine Lieblinge, die ich beinahe
meine Geschöpfe nennen mögte, well ich wieder an-
dere Hervorrufen kann! Nur eins fuhr etlichemal schnell
über den Schauplaz und verschwand ebenfalls vor mei-
nen Augen. Mit welcher Empfindung glauben Sie
wohl, daß ich dies gesehen habe? Gestern noch ein
ewiges Jagen, Rinnen, Umhertreiben, Fressen,
Rauben und Verfolgen in dieser kleinen Welk! Und
über Nacht sterben sie alle, die rastlosen Geschöpfe
und lassen keine Spur zurük. Ist es in der grossen,
ist es in der Menschenwelt anders? Wir ringen im-
mer gegen einander, wir ermüden uns mit Kämpfen,
wir machen die Welt zum Tummelplaz, wir verbit-
tern uns den Tropfen des Lebens selber — und sind
doch nur Ephemerische Geschöpfe. In kurzer Zeit ist
der Schauplaz leer und andere kommen nach uns. Wie
verschwinden wie ein Lichtstral, und lebten ost nicht
anders, als wenn diese Strohhalmen, um die wie
streiten, das grosse Glük der Menschenwelt auö-
machten.
Doch, ich störe Sie zu lange. Verzeihen Sie
meiner Freude beim Mikroskop die Freiheit, die ich
mir hier genommen habe, Ihnen so viele Zeit Zu rau-
ben, Kommen Sie selber und sehen Sie — Wir
reisen