Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Sander, Heinrich; Goetz, Georg Friedrich [Hrsg.]; Hohenlohe-Kirchberg, Christiane Louise zu [Bearb.]
Heinrich Sanders, Professors am Gymnasium illustre zu Karlsruhe, der Gesellschaft Naturforschender Freunde in Berlin, und der Fürstl. Anhaltischen teutschen Gesellschaft in Bernburg Ehrenmitglieds Kleine Schriften (Erster Band) — Frankfurt am Main: in der Wernerischen Buchhandlung, 1788 [VD18 90819837]

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.52956#0287

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

Wonr rochen Wein m Teutschland. 27z

XXI.
Dom rochen Wem in Teutschland.
den Briefen von Tellow an Eüsa, die über Klop-
stoks Karakter geschrieben worden sino, sand ich zn
meinem Erstaunen S. izz. unten, daß dieser Dichter
deswegen eine Stelle einer Ode verändert habe, weil
in Teutschland kein rothsr Wein wachst. Zur Steuer
der Wahrheit muß ich mir hier die Erlaubnis aus-
bitten, zu widersprechen. Der, der dem Dichter d-ese
Nachricht gegeben, hat zuverlässig die schönsten und
gesegnetesten Gegenden Teutschlands nie kennen ge-
lernt. Daß es aber Klopstok noch druken laßen kann,
da er doch in Karlsruhe gewesen, ist mir unbegreiflich.
Ohne jezt lange, wegen andern Provinzen von Teutsch-
land mich zu erkundigen, will ich nur von memem
Vaterlands reden. In der Marggrafschaft Höchberg
wächst alle Jahre eine Menge weisser, aber auch ein
sehr köstlicher rother Wein.

In Kündringen, einem hübschen Ork, wo ich ge-
bohren, erzogen bin, und mehr als einmal dis Herbst-
freuden mitmachte, auch oft bei Kiefern und in mei-
nes Vaters eigenem Weinkeller gewesen bin; in landek,
einem kleinen Bergort, eine halbe Stunde davon, das
ehemals seine eigene Herren hatte, von denen noch ein
altes verfallenes Schloß übrig ist — im ganzen Kai-
ftrstuhl — einem herrlichen Gebürge, mit den schön-
S stm
 
Annotationen