LZ8 Beiträge zur Naturgeschichte
stein hak man nie scho erere Karpfen gefangen als 2z
Pfund. Sie nähren sich vom Schlamm und sind gern
im Leimen oder thonichten Boden. Das Männchen
hat einen größern Sak, eine faltigere Haut am Hals,
als das Weibchen. Die Fifcher sagten mir, sie fräs-
sen auch Gras, und giengen ihm nach in die Wässe-
rungögraben, die man auf den Wiesen hat. Allein
sie gehen in diese, um in einem wärmern, langsamer
fliessenden, und mehr mit Pflanzen, an welchen ihr
Laich hangen kann, und vor dem Losreissen durch das
Wasser und vor Verfolgungen der Raubfische sicher ist,
beseztem Wasser, ihre Jungen auszuschütten. Sie
warten mit dem Laichen bis in den Junius, oft bis
in den Julius, oft fangen sie schon im Mai an, und
so war es in diesem Jahr, in diesem Monat Mai 1782.
da ich dieß schreibe. Man wird das nicht sonderbar
finden, wenn man sich nur erinnern will, daß die große
Menge Karpfeneier nicht auf einmal in Mutterleib
zur Reife kommt, und daß also die Weibchen von Zeit
Zu Zeit, vielleicht den ganzen Sommer durch, hier
eine Portion, dort ein O.uantum Eier können fallen
lassen. Merkwürdig sind dabei die Instinkte der Thie«
re. Es vergeht fast kein Sommer, daß nicht der
Rhein um Johannistag (24. Junius) von den auf
den SchweizerAlpen schmelzenden Schneemassen groß
wird; aber um eben diese Zeit laichen die Karpfen
gern, sie entweichen daher der Gewalt des Wassers
und gehen lieber in die kleinen Gräben auf den Wie-
sen, wo sie oft von den Jungen mit der Hand gefan-
gen werden. Sobald der großgewordene Strom wie-
der fällt, so gehen auch die Karpfen wieder in den
Rhein zurük. Geschieht es nun vor Johannis, daß
die
stein hak man nie scho erere Karpfen gefangen als 2z
Pfund. Sie nähren sich vom Schlamm und sind gern
im Leimen oder thonichten Boden. Das Männchen
hat einen größern Sak, eine faltigere Haut am Hals,
als das Weibchen. Die Fifcher sagten mir, sie fräs-
sen auch Gras, und giengen ihm nach in die Wässe-
rungögraben, die man auf den Wiesen hat. Allein
sie gehen in diese, um in einem wärmern, langsamer
fliessenden, und mehr mit Pflanzen, an welchen ihr
Laich hangen kann, und vor dem Losreissen durch das
Wasser und vor Verfolgungen der Raubfische sicher ist,
beseztem Wasser, ihre Jungen auszuschütten. Sie
warten mit dem Laichen bis in den Junius, oft bis
in den Julius, oft fangen sie schon im Mai an, und
so war es in diesem Jahr, in diesem Monat Mai 1782.
da ich dieß schreibe. Man wird das nicht sonderbar
finden, wenn man sich nur erinnern will, daß die große
Menge Karpfeneier nicht auf einmal in Mutterleib
zur Reife kommt, und daß also die Weibchen von Zeit
Zu Zeit, vielleicht den ganzen Sommer durch, hier
eine Portion, dort ein O.uantum Eier können fallen
lassen. Merkwürdig sind dabei die Instinkte der Thie«
re. Es vergeht fast kein Sommer, daß nicht der
Rhein um Johannistag (24. Junius) von den auf
den SchweizerAlpen schmelzenden Schneemassen groß
wird; aber um eben diese Zeit laichen die Karpfen
gern, sie entweichen daher der Gewalt des Wassers
und gehen lieber in die kleinen Gräben auf den Wie-
sen, wo sie oft von den Jungen mit der Hand gefan-
gen werden. Sobald der großgewordene Strom wie-
der fällt, so gehen auch die Karpfen wieder in den
Rhein zurük. Geschieht es nun vor Johannis, daß
die