Nachricht von geköpften Schneken» 265
suchen lassen. Die Nacht brachten sie in einer Schach-
tel die nicht gar fest verschlossen war, zu, und beka-
men nichts zu fressen, damit sie den andern Tag hrrng-
rig fein, und den Kopf desto besser ausstreken mög-
ten. Denn dieß ist die ganze Schwierigkeit bei der
Operation. Wir liessen sie aber zuerst sich auf einem
Brett ausdehnen und wenn sie dann fast ganz heraus-
gegangen waren, faßten wir sie am Häusgen an und
machten schnell in freier Hand auf einmal einen glük-
liehen Schnitt. Lange zittern, oder mit dem Instru-
ment das Thier küzeln, darf man nicht. Bei der
geringsten Berührung krümmt sich die Schneke in sich
selbst zurük und verbirgt sich in ihrer Schale. Jedes
halb oder ganz mißlungene Exemplar ward weggewor-
sen. Dahin rechnete ich auch diejenigen, bei welchen
man nur die geringste Zerrung machen — oder gar
noch einmal mit der Scheere anfezen muste. Das
geschieht freilich oft. Bald streift sich die Haut der
Schneke, bald dringt gleich nach der ersten Verlezung
so viel Schleim heraus, daß die Scheere gar nicht
mehr würken kann, bald hängt der würklich schon los
getrennte Kopf der Schneke nur noch an einem kleb-
richten Faden des breiten Saums ;c. Ich behielt
nur die wo der Kopf auf einmal, durch einen Schnitt
und Druk, in einer halben Minute herabgefallen war»
Und so blieben 19 Schneken übrig, unter welchen auch
zwo kleinere waren, die ich mit Fleiß wählte, um
auch zu sehen, ob ich mit jungen Schneken eben so
glüklich sein würde.
Die alle, die den Kopf plözlich verlohren hatten,
zogen sich schnell zurük und gaben eine Menge Feuch-
R 5 tigkeit
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suchen lassen. Die Nacht brachten sie in einer Schach-
tel die nicht gar fest verschlossen war, zu, und beka-
men nichts zu fressen, damit sie den andern Tag hrrng-
rig fein, und den Kopf desto besser ausstreken mög-
ten. Denn dieß ist die ganze Schwierigkeit bei der
Operation. Wir liessen sie aber zuerst sich auf einem
Brett ausdehnen und wenn sie dann fast ganz heraus-
gegangen waren, faßten wir sie am Häusgen an und
machten schnell in freier Hand auf einmal einen glük-
liehen Schnitt. Lange zittern, oder mit dem Instru-
ment das Thier küzeln, darf man nicht. Bei der
geringsten Berührung krümmt sich die Schneke in sich
selbst zurük und verbirgt sich in ihrer Schale. Jedes
halb oder ganz mißlungene Exemplar ward weggewor-
sen. Dahin rechnete ich auch diejenigen, bei welchen
man nur die geringste Zerrung machen — oder gar
noch einmal mit der Scheere anfezen muste. Das
geschieht freilich oft. Bald streift sich die Haut der
Schneke, bald dringt gleich nach der ersten Verlezung
so viel Schleim heraus, daß die Scheere gar nicht
mehr würken kann, bald hängt der würklich schon los
getrennte Kopf der Schneke nur noch an einem kleb-
richten Faden des breiten Saums ;c. Ich behielt
nur die wo der Kopf auf einmal, durch einen Schnitt
und Druk, in einer halben Minute herabgefallen war»
Und so blieben 19 Schneken übrig, unter welchen auch
zwo kleinere waren, die ich mit Fleiß wählte, um
auch zu sehen, ob ich mit jungen Schneken eben so
glüklich sein würde.
Die alle, die den Kopf plözlich verlohren hatten,
zogen sich schnell zurük und gaben eine Menge Feuch-
R 5 tigkeit
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