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Sander, Heinrich; Goetz, Georg Friedrich [Hrsg.]; Hohenlohe-Kirchberg, Christiane Louise zu [Bearb.]
Heinrich Sanders, Professors am Gymnasium illustre zu Karlsruhe, der Gesellschaft Naturforschender Freunde in Berlin, und der Fürstl. Anhaltischen teutschen Gesellschaft in Bernburg Ehrenmitglieds Kleine Schriften (Erster Band) — Frankfurt am Main: in der Wernerischen Buchhandlung, 1788 [VD18 90819837]

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https://doi.org/10.11588/diglit.52956#0307

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Nachricht wegen der Ertoffeln. 29z
daß sie blühen und Saamen tragen. Man schone
diese Stöke und nehme sie vor Beschädigung, sonder-
lich zur Zeit der Blüthe in Acht. Im Spatjahr, ehe
noch kalte Witterung einfällt, sammle man die Saa-
menäpfel, oder Beeren, und hebe sie in einer warmen
Srube so lang auf, bis sie weich, oder fast ganz
faul sind, alsdann knete man sie in einer Schüssel
voll Wasser so lang, bis der Saame zu Boden fällt;
das oben schwimmende weißlichte, saftige Wesen,
schütte man so oft aus einer Schüssel in die andere,
bis der Saame ganz davon abgesondert ist, und
nachher trokne man ihn auf Fließpapier. Der Saa-
men ist noch viel kleiner als Linsen, hat auch die Ver-
tiefung nicht, wie die Linsen haben, und sieht blaßgelb
aus. Oft fallen selbst auf dem Aker solche Säumen-
de ren ab, die Saamenkerne fallen in die Erde, ste-
hen unsre Kälte aus, und gehen im Frühjahr auf; in-
dessen ist cs doch, da die Pflanze ohnehin bei uns al-
le Jahre abstirbt, nicht nvthig den Saamen eher in
den Boden zu bringen, als im Frühjahr. Der Bo-
den muß dazu wohl vorbereitet und mäßig gedüngt
sein. Meinem Erachten nach ist es gut, wenn der
Dünger im Spatjahr schon in den Boden gebracht
wird. Tief muß der Saame untergebracht werden,
z. B. tiefer, als der gar kleine Saamen von Selle-
rie rc. weil man im ersten Sommer noch nicht wie
sonst, die Erde an die Stöke aufhäufen kann. Man
säe ihn auch lieber dünne als dik, weil sonst Wurzeln
und Stengel sich leicht hindern können. Im Spat-
jahr kann man schon die ersten Grundbirn herausneh-
men , wenigstens die so die größten unter ihnen sind,
und so können sich hernach die folgenden desto besser
T; aus-
 
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