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Schmidt, Johannes
Apostrophen an den Genius des scheidenden Jahrhunderts — Eßlingen, 1800 [VD18 14354160]

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https://doi.org/10.11588/diglit.33694#0152

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Ende? Sollen die Volker immerfort eine Beute
eurer Habsucht, eures unerträglichen Stolzes,
eurer Herrsch - und Eroberungssucht und eurer
blutdürstigen Leidenschaften sepn und bleiben?
Ihr sollt Hirten und Wächter, und nicht Wölfe
und Räuber der euch zur Obhut anvertrauten
Völker seyn. Ihr gebt vor, und wollt die Welt
glauben machen, als ob eure gewaltthätigen
Unternehmungen Vas beste eurer Staaten, die
Wohlfahrt und den Ruhm eurer bürgerlichen
Mitgenossen zum Zwecks hätten; und unter die-
sem trüglichen und täuschenden Vorgeben gelingt
es euch, Heere ins Feld zu stellen, den Ozean
zu bewaffnen, und das Eigenthum, Leib und Le»
den eurer getäuschten, fälschlich Hintergangenen,
lrregeführten, gutmülhigen, arglosen, euch auf
euer Wort glaubenden und deßhalb bedaurens-
werthen Mitbürger, — in Anspruch und Be-
schlag zu nehmen.
Habt ihr nun das euch zur Regierung sich
anvertraute Volk hinterlistig gewonnen, und das-
selbe auf eine unerlaubte, unredliche und sträfli-
che Welse in euer Interesse gezogen; habt ihr
eure eigensüchtigen Absichten mit dem Interesse
des Volks bemäntelt und beschönigt: so glaubt
ihr vor der Welt hinlänglich, und sogar über-
flüssig, wegen eurer GewaltThaten gerechter-
 
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