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Schmidt, Johannes
Apostrophen an den Genius des scheidenden Jahrhunderts — Eßlingen, 1800 [VD18 14354160]

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https://doi.org/10.11588/diglit.33694#0315

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26z

Moralisch - philosophische Reflexionen.

Es ist nicht genug, daß wir glauben, der
Messias se» vor Achtzehnhundert Jahren auf der
Erde gewesen. Wir müssen uns, zu unserer völ»
ligen Beruhigung, auch aufs lebhafteste über-
zeugen, daß er noch in jedem AugenBlicke unse-
res Daseyns, dem Geiste nach, und kraft sei-
ner göttlichen Natur, uns gegenwärtig, und daß
seine sichtbare Wirksamkeit in ein unsichtbares
Fortwirken übergegangen sey.
Was würde es uns helfen, zu wissen, daß
die Sonne vor zweitausend Jahren vorhanden ge-
wesen , und den ErdBall beleuchtet und erwärmt
habe; daß aber diese wohlthätige Sonne nun
verschwunden sey, und daß sie aufgehört habe
zu wirke«?
Der ErdBall bedarf täglich des milden Son-
nenEinflusses, wenn seine Wirksamkeit ungehin-
dert von Statten gehen soll. Die Sonne ist
nicht nur ein leuchtender, sondern auch ein erwär-
mender Körper, und erfüllt also zwei Bedingun-
gen, ohne die das System der SlunenWeltkei«
vollendetes Ganze seyn könnte.
 
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