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Schmidt, Johannes
Apostrophen an den Genius des scheidenden Jahrhunderts — Eßlingen, 1800 [VD18 14354160]

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https://doi.org/10.11588/diglit.33694#0270

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Etwas über SchriftStellerei.

Die Abncktt unlerer meisten (und vielleicht
aller) SchrtfrStelier geht dahin, ihren Lesern zu
gefallen; und wenn dieß Bestreben, allgemein
zu gefallen, immer aus einer reinen Duelle her-
käme, wenn es zugleich Veredlung der mensch-
lichen Narur, Verbesserung der Sitten, Zurecht-
weisung und Belehrung des Verstandes, Be-
richtigung des Geschmacks, Erhöhung des Gei-
stes und Ausbildung des Herzens zum End-
zwecke und zum vornehmsten Augenmerk hatte,
— d^nn würde eine solche Bestrebsamkeit und
Begierde zu gefallen, ein solcher Wumch: mit
allgemeinem Beifalle gelesen und belohnt zu wer-
den , nicht nur untadelhaft und erlaubt, sondern
auch rechtmässig, rühmlich und lobenswerth
seyn.
Der größere Tbeil des LesePublikums will
aber — wie uns nicht nnbekannt ist — nicht so»
wol belehrt, zurecbke gewiesen, unterrichtet,
gebessert und veredelt werden, als vielmehr
amüsirt, ergötzt, angenehm unterhalten, und
auf eine lustige Weise beschäftigt und ausgehei-
tert seyn. Wenn nur der Sinnlichkeit dadurch
 
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