Schmidt, Johannes: Apostrophen an den Genius des scheidenden Jahrhunderts (Eßlingen, 1800) [VD18 14354160]

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thun gewohnt sind; sie wähnen, er sey nur
für die christlichen Nationen ein gnädiger und
beschützender Gott und Vater, für die Nicht-
Christen aber — sie mögen »rationelle Namen
haben, wie sie wollen — sey er, dieser alles
umfassende Regente, ein gestrenger Herr und
Gebieter, ein stiesväterlicher Gott.
Wie irren sie sich so gröblich, diese Kurz-
sichtigen und Unvermögenden, in der Hand-
lungs» und RegierungsWeise des obersten Macht,
Inhabers, des allgemeinen, großen und einzig
wahren MenschenVaterS! Sie beurtbeilen ihn
nach ihrem kindischen und blöden Verstände, sie
dichten ihm Eigenschaften an, die nur das Et-
genthum der gebrechlichen, unvollkommnen und
eingeschränkten Natur deS Menschen sind. Ihr
lrregeführter und verkehrter Verstand umnebelt
und verdüstert ihr Auge, ihren inneren Sinn,
wodurch sie unfähig sind, die Wahrheit in ih-
rer sonnenreinen Gestalt zu erblicken, und den
Herrn der Welt in seiner alle menschliche Ho-
heit unendlich übersteigenden Majestät und al-
lesvermögenden Kraft zu erkennen. Ihr enges
Herz ist wie eine brennende Lampe, die kaum
ein mittelmäßiges Zimmer zu beleuchten, und
es nicht einmal zu erwärmen vermag. Ihre
MenschenLiebe, ihr Wohlwollen, ihre königliche
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