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Schmidt, Johannes
Apostrophen an den Genius des scheidenden Jahrhunderts — Eßlingen, 1800 [VD18 14354160]

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https://doi.org/10.11588/diglit.33694#0257

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LOZ
Den Sterbenden könnt' man rm Blut nicht lie»
gen lassen,
Hier mußt' man den Entschluß zur Hilfe eiligst
fassen;
Er ward von seinem Blut gewaschen und gerei-
nigt ,
Und al! s dieses ward aufs möglichste beschleunigt;
Auf ein'ge Stunden ward der Lod rwchabgchal«
len.
Die Glieder fiengen an allmählig zu erkalten.
Zwar keine Wunde war von aussen zu entdecken,
Dafür mußt' tddtlicher der Pfeil im Innern stek»
ken,
Und diesen Pfeil könnt' man nicht aus dem Her.
zen ziehen,
Vergeblich war der Kunst beflissenstes Bemühen.
Der Tiefverwundete war itzt dem Tode nah.
Den man mit jedem Hauch und PnlsSchlag
kommen sah.
Wer tief verwundet ist im LcbeuSQuell, im
Herzen,
Dem drohet viel Gefahr , der fühlet tausend
S chmerzen.
Wie leicht verletzet ist das zärtliche Gewissen!
O hütet, Menschen, euch, vor seinen schlau»
gen Bissen l
 
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