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Schmidt, Johannes
Apostrophen an den Genius des scheidenden Jahrhunderts — Eßlingen, 1800 [VD18 14354160]

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https://doi.org/10.11588/diglit.33694#0291

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-ZS


telen in der Person deS Messias, kn dem großen
Propheten, der in die Welt kommen sollte, em
menschliches, sinnlichvernünftiges, ein mir ihrer
Natur übereinstimmendes, homogenes Wesen,
nicht eine heterogene Gestalt, und eine höhere In»
telligenz fremder, supersensueller Natur.
Die heiligen Männer unter ihnen hatten oft
ters Erscheinungen und sichtbare Gemeinschaft
mit Engeln, in menschlicher Gestalt. Diese
Maske und Form, die hollere Wesen, in meusch«
kicher Gesellschaft, annahmen, schien den jüdi-
schen NationalBegriffen eine natürliche und nicht
ungewöhnliche Sache.
Selbst die klügsten und gelehrtesten Römer
und Griechen dachten sich ihre Götter und Halb,
Götter in MenschenGestalt; sie gaben, ve> mö-
ge der bildenden Künste, ihrem Jupiter, Apoll,
und dem ganzen Troß ihrer Götter, eine memch,
liche Bildung. Sie hielten es nicht für absurd
und entwürdigend, einen verkörperten und ver-
sinnlichten Gott unter ihnen aufrreten zu lassen.
Auch der Mensch ist göttlichen Geschlechts; denn
Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde, nach
dem Bilde GorreS schuf er ihn!
 
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