Schmidt, Johannes: Apostrophen an den Genius des scheidenden Jahrhunderts (Eßlingen, 1800) [VD18 14354160]

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„Der Europäer Gott ist einzig zu verehren;
„Verlaßt den GötzenDienst, und huldigt seinen
Lehren. "
Der Heide fieng darauf zum Europäer an;
„Vielleicht betrüget uns der Priester, der Braman,
„Vielleicht ist euer Gott der wahre Golt allein,
„Vielleicht ist unser Gott ein bloßeS Bild von
Stein;
„Allein, wir sind bemüht, auch ein Gesetz
zu üben,
„Das uns vom Schöpfer ward in unser Herz
geschrieben;
„Wenn wir gleich das Gesetz aus Gottes Mund
nicht haben,
„So hat er es dafür in unfern Sinn gegraben;
„Wenn wir was Böses thun, so straft uns daS
Gewissen,
„Und seine Heftigkeit ist gleich den Schlangen«
Bissen;
„Wenn wir das Guts thun, so lohnt uns un-
ser Herz,
„Und unser Geist ist froh, und schwingt sich
himmelwärts.
„Der Ausspruch der Vernunft ist unser Macht-
Gebot, -
„Die Stimme der Natur ist uns das Wort au§
Gott." —

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