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Nicht nm der Begriff und die Vorschrift dessen,
was wir thun sollen, sondern auch dessen, was
wir nicht thun sollen; es gebietet also dem
Menschen nicht allein, sondern cs verbietet
Ihm auch.
Dieser gebietende und verbietende Imperativ
macht uns also auf zwei einander entgegengesetzte
Tendenzen der menschlichen Natur aufmerksam,
die in diesem ErdenLeben stets miteinander im
WiderSrreite stehen, und wovon bald die eine,
bald die andere Tendenz im Menschen sich gel-
tend macht, und das UeberGewichk erhält.
Das Gesetz im Gemüthe, das SiitenGeietz,
Ist die Tendenz zum moralisch. Guten, das Ge-
setz in den Gliedern aber, oder die Antriebe der
Sinnlichkeit sind die Tendenz zum moralisch.
Bösem
Wenn die menschliche Natur bloß der Ver-
vollkommnung, nicht aber auch der Verschlim-
merung und Verderbuiß fähig wäre, so hatte
der oberste GesetzGeber nicht nöthiq gehabt,
Verbote, Iuterdicre an das menschliche Geschlecht
ergehen zu lassen. Allein, wo wäre alsdann
die freie Wirksamkeit des Menschen, die Zurech-
nung und Moralität der Handlungen geblieben?
Nicht nm der Begriff und die Vorschrift dessen,
was wir thun sollen, sondern auch dessen, was
wir nicht thun sollen; es gebietet also dem
Menschen nicht allein, sondern cs verbietet
Ihm auch.
Dieser gebietende und verbietende Imperativ
macht uns also auf zwei einander entgegengesetzte
Tendenzen der menschlichen Natur aufmerksam,
die in diesem ErdenLeben stets miteinander im
WiderSrreite stehen, und wovon bald die eine,
bald die andere Tendenz im Menschen sich gel-
tend macht, und das UeberGewichk erhält.
Das Gesetz im Gemüthe, das SiitenGeietz,
Ist die Tendenz zum moralisch. Guten, das Ge-
setz in den Gliedern aber, oder die Antriebe der
Sinnlichkeit sind die Tendenz zum moralisch.
Bösem
Wenn die menschliche Natur bloß der Ver-
vollkommnung, nicht aber auch der Verschlim-
merung und Verderbuiß fähig wäre, so hatte
der oberste GesetzGeber nicht nöthiq gehabt,
Verbote, Iuterdicre an das menschliche Geschlecht
ergehen zu lassen. Allein, wo wäre alsdann
die freie Wirksamkeit des Menschen, die Zurech-
nung und Moralität der Handlungen geblieben?