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Schmidt, Johannes
Apostrophen an den Genius des scheidenden Jahrhunderts — Eßlingen, 1800 [VD18 14354160]

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https://doi.org/10.11588/diglit.33694#0378

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tbkg entgegengieng, und sie hcldenmüthig über-
wand; kurz keine feindliche Kruft konnte sei-
nem feurigen HeldenGeiste, seinem trotzigen Un-
gestümme, seiner kriegerischen Glut und sei-
nem unüberwindlichen Mulhe widerstehen.
Der Deutsche focht wie ein Löwe, aber der
Neuftanke glaubte für eine bessere Sache —
für die Freiheit des Vaterlandes — zu fechten.
Und darum siegte er.
Der menschliche Geist besitzt eine furchtbare
und allzermalmende Kraft, und aussen sie auf
eine schreckliche Weise, wenn er gerecht, erbit-
tert und in Wuth gejagt wird. Wenn man
ihm zu nahe tritt, seine Würde krankt und ent-
ehrt, seine Selbstständigkeit beeinträchtigt, seine
Rechte beleidigt und schmälert, seine Wirksam-
keit einichrankt, seinen ThätigkeitsTricb auf-
halt, und seinem unaufhaltsam fortschreitenden
Laufe keinen freien EpielRaum laßt: so rasst
er seine ganze SckuellKraft zusammen, zerreißt
die Fesseln, zertrümmert die Bande, und zer-
knirscht alles, was ihm im Wege steht.
Der mächtige Homer besang.
Was sich vor Troja zugetragen,
Wo man sich zehen Jahre lang
Mußt' um Helene tüchtig schlagen.
 
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