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äußerte sich wie folgt: »Ob das Porträt mit dem schönen Ornamentrand von Suavius, wie
Passavant angibt, oder von Wierix, wie Alvin sagt, ist, wage ich nicht zu entscheiden. Beide
von Passavant und von Alvin beschriebenen Blätter sind aber ohne den Ornamentrand.
Das Blatt von Wierix gehört mit Lambertus Lombardus und Dürer zu einer Folge, und
das Blatt Dürer haben wir. Nun ist die Strichlage des Hintergrundes aber wesentlich
anders als auf dem Stich mit der Ornamentumfassung. Diese endlich scheint mir auf
de Bry zu deuten. Also noch ein dritter Name.«
Nun erweist sich der Stich A durch seinen engeren Zusammenhang mit der Medaille als
der frühere. Er mag von einem anonymen italienischen Stecher herrühren, könnte aber auch
niederländisch sein. Er hat sicherlich dem Porträt mit der Umrahmung B als Vorlage ge-
dient. Dieses wird von Alvin (s. u.) als Arbeit des Jan Wierix beschrieben, zu einer Folge ge-
hörig, in welcher das Bildnis Dürers (Alvin 1891) das Zeichen J. Wierix trägt. Die Um-
rahmung ist von besonderer Platte gedruckt. Sie ist sicher, wie Moes meint, vonTheodoor
de Bry und kommt anderweitig mit dem Datum 1 5 9 3 als Einfassung von Landkarten vor.
Literatur: L. Alvin, Catalogue raisonne de l’oeuvre des trois freres Jean, Jerome, An-
toine Wierix. Bruxelles 1866. Das Porträt Michelangelos, das Alvin dem Jean Wierix zu-
schreibt, wird beschrieben p. 418, Nr. 1985. Als Stich des Suavius aufgeführt bei Le Blanc,
Manuel de l’amateur d’estampes. III, p. 608, Nr. 63 und bei Huber et Rost, Manuel des
amateurs. Zuric 1801, Vol. V, 88, Nr. 6. Vgl. auch Basan, Dictionnaire des graveurs Tome II,
[2meed. 1789] p. ^.ThodeV, 542,Nr.XIX.HeineckenI, 377,Nr. 19. Passavant, Lepein-
tre-graveurlll (Leipzic 1862), p. 109 u. 115, Nr. 54.
TAFEL 52.
A. u.E. Medaille (Bronze) von Leonard Errard, Bildhauer und Medailleur von Lüttich,
arbeitete unter Varin und starb i. J. 1675 zu Paris (H. Bolzenthal, Skizzen zur Kunst-
geschichte der modernen Medaillen-Arbeit, Berlin 1840, p. 233). Nach dem silbernen
Exemplar des Berliner Münzkabinetts in Originalgröße reproduziert. Der Avers trägt am
Schulterabschnitt die Bezeichnung Errard, der Revers die Jahreszahl 1673. Der hier dar-
gestellte Torso des Belvedere bezieht sich auf die Tradition, daß Michelangelo diese Antike
vor allen anderen geschätzt habe und auf die völlig haltlose Legende, daß der erblindete
Meister noch tastend die Schönheit dieses Torso zu genießen versucht habe^.
B. Bleimedaille in der Sammlung von Mr. Maurice Rosenheim in London, der mir einen
Abguß dieser Medaille freundlichst zur Verfügung stellte. In Originalgröße reproduziert.
Zuerst herausgegeben von G. F. Hill, Porträt Medals XXVI 40* Diese Bleimedaille ver-
dient besondere Aufmerksamkeit. Sie könnte sehr wohl nach dem Leben hergestellt sein
• und stellt überdies einen sonst nicht wiederkehrenden Typus dar.
C. u.D. Kopie der Leone Leoni-Medaille von Jean Varin (geboren 1604 zu Lüttich): Michael-
Angelus-Bonarrotus • FLOR • AES - ANN. Das bei Litta, Famiglie Celebri (Buonarroti di Fi-
renze) reproduzierte Exemplar hat in der Mitte unten die Zahl der Jahre: 88 und links unter
dem Schulterabschnitt die Bezeichnung: Varin2\ Abb. auch im Tresor Numismatique,
Paris 1834, PI. XXVII, 1, p. 17. Ein Exemplar dieser Medaille ohne Rand und Schrift be-
1) C. Ripa, Iconologia. Siena 1613 p. 216.
2) Auf derselben Tafel hat Litta auch 3 moderne Medaillen Michelangelos reproduziert:
1. Emilio Santarelli 1812 (Fagan a. a. O. p. 160. IV).
2. Series numismatica universalis virorum illustrium 1821. Durand edidit.
3. Antonio Selvi. Mitte des 18. Jahrhunderts (Fagan a. a. O. p. 159 III, 4 und 5), mit zwei Revers. Bez. A. S.

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