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Tietze, Hans [Oth.]; Tietze-Conrat, Erica [Oth.]; Dürer, Albrecht [Ill.]
Kritisches Verzeichnis der Werke Albrecht Dürers (1): Der junge Dürer: Verzeichnis der Werke bis zur venezianischen Reise im Jahre 1505 — Augsburg: Benno Filser Verlag G.M.B.H., 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.55259#0122
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A g-18
Gemälde

460, Breite 330. (Katalog: Alte Kunst am Mittel-
rhein 1927; »nach Ansicht des Grafen Hardenberg
von Paulus Neupauer«. Erstes Viertel des 16. Jahr-
hunderts.)
Zuerst als Werk D.s veröffentlicht von Alfred Leh-
mann, »Das Bildnis bei den altdeutschen Meistern
bis auf D.«, Lpz. 1900, p. 189 f.
Der Dargestellte wurde von Peltzer (A. D. und Fried-
rich II. von der Pfalz 1905) mit Friedrich II. identi-
fiziert. Nach Friedländer (Rep. XXIV, 1901) steht
das Bild den Bildnissen D.s 1496-1500 nahe, aber »es
fehlt die höhere Belebung und die Energie des Aus-
drucks. Vielleichthaben wir eine alte Kopie vor uns«.
Daß das Bild eine alte Kopie wäre, halten wir für
unwahrscheinlich, können es aber auch nicht in das
Oeuvre D.s aufnehmen. Die nächste Analogie im
Ausschnitt und allgemeiner Anlage ist das Bild
Krells, das aber einem durchaus anderen künstleri-
schen Temperament angehört.
Peltzer, A. D. und Friedrich II. von der Pfalz, Studien
zur deutsch. Kstgesch., Heft 61, Taf. I. [Abb. p. 226.]
A9 bis A15. B. Dresden, Gemäldegalerie.
ALTAR DER SIEBEN SCHMERZEN MARIAE. Die
Tafeln auf Holz, ca. 630 hoch, 450 breit, stammen
aus der Kirche in Wittenberg, sind seit 1640 in der
sächsischen Kunstkammer nachweisbar. Auf der
Flucht nach Ägypten findet sich ein später auf-
gesetztes Monogramm D.s. Das im alten Hübner-
sehen Galeriekatalog mitgeteilte Datum 1514 auf
dem Kreuztragungsbild dürfte auf einem Irrtum
beruhen.
In Erlangen, Universitätsbibliothek, sind Zeichnungs-
kopien aus dem 16. Jahrhundert (Röttinger, I, p. 12)
nach der Folge erhalten. Die Forschung hat sich viel-
fach mit der Folge beschäftigt, ohne zu einer Einig-
keit über die Autorschaft und Datierung zu gelangen.
Rieffel (Z. f. Christi. Kst., X) nennt die Folge eine
Jugendarbeit Grünewalds. Scheibler, die alten Ka-
taloge der Dresdener Galerie und Thieme (Schäuf-
feleins malerische Tätigkeit 1892 p. 27) halten sie für
Schäuffelein, ebenso Thode (Nürnberger Maler-
schule). Thode, dann im Pr. Jb., Bd. 22, für D. um
1498/99. Röttinger (I) für Wechtlin, dann (II,
p. 104 ff.) für seinen Brigittenmeister, also Peter
Vischer den Ä. 1500/01, beide Male mit ausführlicher
Begründung der Ablehnung D.s. Dörnhöffer (Kstg.
Anz., 1906) für den Benediktmeister. Am ausführ-
lichsten hat dann Pauli (Z. f. b. K., 1912) die Zu-
schreibung an D. zu begründen gesucht und die Ver-

wendung der (verschollenen) Zeichnung der Meer-
katze und der Studie des Bohrers in Bayonne (W 19)
(beide in D.s Druckwerk - St. B. 42 (146) und H.
B. 117 (140) - gegensinnig) als Bekräftigung ein-
geführt. Ihm schließt Ach Friedländer (A. D., p. 66)
an, der die Tafeln um 1495 datiert. Weixlgärtner
gegen Pauli (in Graph. Mitt., 1920, p. 50 f.) mit aus-
führlicher Begründung.
Über unsere Stellungnahme zur Autorschaft und
zeitlichen Ansetzung s. Exk. V.
Die Bilder stellen dar: (A 9) DIE BESCHNEIDUNG,
(A 10) DIE FLUCHT NACH ÄGYPTEN, (An)
DER ZWÖLFJÄHRIGE IM TEMPEL, (A 12) DIE
KREUZTRAGUNG, (A 13) DIE ANHEFTUNG AM
KREUZ, (A 14) DIE KREUZIGUNG, (A 15) DIE
BEWEINUNG.
Kl. d. Kst., 1. Aufl., p. 73 ff. [Abb. p. 226.]
A 16. B. Paris, Nationalbibliothek.
KNABENKOPF. Wasserfarbe auf sehr feiner Lein-
wand. Höhe 224, Breite 193. Monogramm. (Retu-
schen.)
Von Conway im Zusammenhang mit dem Frauen-
bildnis ebenda (129) um 1497 datiert.
Dreidimensional durch Pose und Modellierung, dar-
um schon später als der Frauenkopf. Das sichtbare
Ohr oben abgekappt, anders beim Pendant (s. A 17),
das nach Scherer in Kl. d. Kst. denselben Knaben
darstellen soll. Um 1506, vgl. den hinteren Kopf auf
dem Bild der Sammlung Barberini.
Gemälde von Wolgemut und D., Verlag S. Soldan,
Nürnberg.
A17. B. Paris, Nationalbibliothek.
KNABENKOPF. Wasserfarbe auf feiner Leinwand.
Höhe 230, Breite 180. Monogramm. Stellenweise
Ausflickungen in Ölfarbe.
Siehe das Gegenstück A 16.
Gemälde von Wolgemut und D., Verlag S. Soldan,
Nürnberg.
A 18. St.
Sogenannter THRONENDER SULTAN. Probe-
druck. (Unikum.) Amsterdam, Kupferstichkabinett.
Höhe 316, Breite 220, beschnitten.
Das unvollendete Blatt (bei Pass. III, 320, 6, Bal-
dung zugeschrieben) wurde von E. Römer (Rep.
1917, XL, p. 219) D. um 1497 gegeben. Friedländer
(der Kupferst, u. Holzschn., p. 139): »falls von D....
um 1497«. Dodgson setzt das Blatt als Nr. 15 in

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