der Bau einer Umfassungsmauer von festungsartigem Charakter unter Ramses III. beschrie-
ben, die das pr Jnj-hr.t umgibt und pHarris I 61a, 4 vermerkt die Überweisung von 160 Leuten
an diese Anlage.1367
Für die Lokalisierung des Millionenjahrhauses des Merenptah im pr des Onuris sind demnach
nach momentanem Wissensstand zwei Möglichkeiten in Betracht zu ziehen: Thinis selbst
oder Mescheich. Der Terminus pr Jnj-hr.t ist bis jetzt nur bezüglich Thinis belegt und nicht
für Mescheich. Die dortige Anlage war ein pr der Mehit. Die Untersuchung sämtlicher Ti-
telabfolgen und -kombinationen des Jnj-hr.t-msw lässt erkennen, dass jeder Titel, der sich auf
Einrichtungen in Mescheich bezieht, topographisch eindeutig durch die Hinzufügung von
Bhd.t gekennzeichnet wird. Die Anordnung der Titel im zitierten Belegstellentext macht eine
Ansetzung des Millionenjahrhauses in Mescheich zudem schon deshalb unwahrscheinlich,
weil dann der Titel eines jmj-r> pr bzw. jmj-r3 pr wr zweimal für Bhd.t genannt wäre. Die
Aussagen der Texte sowohl des Jnj-hr.t-msw als auch derer aus anderen Quellen sprechen
damit für eine Lokalisierung des Millionenjahrhauses Merenptahs in Thinis.
Jnj-hr.t-msw war Vorsteher der Bauarbeiten (der Mehit) in Bhd.t, d.h. er leitete die unter Me-
renptah bezeugten Umbauarbeiten am dortigen Mehittempel; der im Millionenjahrhaus-Text
unmittelbar davor genannte Titel jmj-r3 pr kann auf dieselbe Anlage bezogen werden. Gleich-
artige Konstruktionen, bei denen verwaltungstechnische oder topographische Zusätze für
mehrere Titel nur einmal angeführt werden, kommen in den Inschriften des Grabes mehrfach
vor. Auch das vor dem Millionenjahrhaus-Titel stehende jmj-r> k3.wt ist nur in Verbindung
mit dem später genannten Millionenjahrhaus sinnvoll zu verstehen. Jnj-hr.t-msw war demzu-
folge sowohl der Vermögensverwalter im Millionenjahrhaus des Merenptah als auch der
Bauleiter. So erklärt sich auch der an anderer Stelle im Grab bezeugte Titel eines „Bauleiters
an allen seinen (= Merenptah's) Denkmälern": Jnj-hr.t-msw war zuständig für die Bauarbeiten
des Merenptah an den Tempeln im thinitischen Gau; besonders wichtig und deshalb in seinen
Titeln einzeln aufgeführt waren dabei die Tätigkeiten am Mehittempel in Mescheich und am
Millionenjahrhaus des Merenptah in Thinis. Über den anzunehmenden Merenptah-Tempel in
Thinis sind allerdings bis jetzt keinerlei archäologische Informationen bekannt.
Gestützt wird die Lokalisierung des Millionenjahrhauses des Merenptah in Thinis durch die
Tatsache, dass auch Ramses III. einen Tempel im pr des Onuris in Thinis erbauen ließ, bei
dem es sich nach der Namensform ebenfalls um eine königliche Kultanlage gehandelt haben
wird. Im pHarris I 57, 11 und 61a, 3 ist sie genannt: H hw.t (R'-msj-sw hq3-Jwnw) 'nh(.w)
wd%.w) snb(.w) wd'-mdw m pr Jnj-hr.t und sie erhält 457 Leute zugewiesen.1368 Der Text im
pHarris I 57, 11-13 lässt meines Erachtens nur den Schluss zu, dass diese Anlage innerhalb
der ebenfalls von Ramses III. neu gebauten Umfassungsmauer des Onuristempels in Thinis
lag.
Die Texte im Grab des Jnj-hr.t-msw enthalten einige weitere für die hier interessierenden Fra-
gestellungen wichtige Passagen, so z.B. in Zeile 30 der Autobiographie: „Ich war der, der die
Opfer für das Ka-Haus in Thinis verwaltete" (jnk rwd htp.wt n hw.t-k3 n TnH])™9 Diese Aus-
sage könnte sich sehr gut auf das Millionenjahrhaus des Merenptah beziehen, als dessen
Grandet, Papyrus Harris I, Bd. 1, 304f. und Bd. 2, 188f. Anm. 781, 782.
Vgl. Helck, Materialien, 171 und Grandet, op. cit., Bd. 1, 304f und Bd. 2, 188 Anm. 781.
™° Vgl. Ockinga/al-Masri, op. cit., Teil 1, 35, Taf. 24f., die jedoch zweifeln, ob k^ oder hw.t-k3 zu lesen ist. Das
Photo von Taf. 24 lässt meines Erachtens aber kaum Zweifel an der Schreibung hw.t-k3, denn das U ist klar
zu erkennen und nimmt die rechte Hälfte der Zeile ein. Links muss sich ein schmales, hohes Zeichen befun-
den haben, das nach dem Kontext nur hw.t sein kann.
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ben, die das pr Jnj-hr.t umgibt und pHarris I 61a, 4 vermerkt die Überweisung von 160 Leuten
an diese Anlage.1367
Für die Lokalisierung des Millionenjahrhauses des Merenptah im pr des Onuris sind demnach
nach momentanem Wissensstand zwei Möglichkeiten in Betracht zu ziehen: Thinis selbst
oder Mescheich. Der Terminus pr Jnj-hr.t ist bis jetzt nur bezüglich Thinis belegt und nicht
für Mescheich. Die dortige Anlage war ein pr der Mehit. Die Untersuchung sämtlicher Ti-
telabfolgen und -kombinationen des Jnj-hr.t-msw lässt erkennen, dass jeder Titel, der sich auf
Einrichtungen in Mescheich bezieht, topographisch eindeutig durch die Hinzufügung von
Bhd.t gekennzeichnet wird. Die Anordnung der Titel im zitierten Belegstellentext macht eine
Ansetzung des Millionenjahrhauses in Mescheich zudem schon deshalb unwahrscheinlich,
weil dann der Titel eines jmj-r> pr bzw. jmj-r3 pr wr zweimal für Bhd.t genannt wäre. Die
Aussagen der Texte sowohl des Jnj-hr.t-msw als auch derer aus anderen Quellen sprechen
damit für eine Lokalisierung des Millionenjahrhauses Merenptahs in Thinis.
Jnj-hr.t-msw war Vorsteher der Bauarbeiten (der Mehit) in Bhd.t, d.h. er leitete die unter Me-
renptah bezeugten Umbauarbeiten am dortigen Mehittempel; der im Millionenjahrhaus-Text
unmittelbar davor genannte Titel jmj-r3 pr kann auf dieselbe Anlage bezogen werden. Gleich-
artige Konstruktionen, bei denen verwaltungstechnische oder topographische Zusätze für
mehrere Titel nur einmal angeführt werden, kommen in den Inschriften des Grabes mehrfach
vor. Auch das vor dem Millionenjahrhaus-Titel stehende jmj-r> k3.wt ist nur in Verbindung
mit dem später genannten Millionenjahrhaus sinnvoll zu verstehen. Jnj-hr.t-msw war demzu-
folge sowohl der Vermögensverwalter im Millionenjahrhaus des Merenptah als auch der
Bauleiter. So erklärt sich auch der an anderer Stelle im Grab bezeugte Titel eines „Bauleiters
an allen seinen (= Merenptah's) Denkmälern": Jnj-hr.t-msw war zuständig für die Bauarbeiten
des Merenptah an den Tempeln im thinitischen Gau; besonders wichtig und deshalb in seinen
Titeln einzeln aufgeführt waren dabei die Tätigkeiten am Mehittempel in Mescheich und am
Millionenjahrhaus des Merenptah in Thinis. Über den anzunehmenden Merenptah-Tempel in
Thinis sind allerdings bis jetzt keinerlei archäologische Informationen bekannt.
Gestützt wird die Lokalisierung des Millionenjahrhauses des Merenptah in Thinis durch die
Tatsache, dass auch Ramses III. einen Tempel im pr des Onuris in Thinis erbauen ließ, bei
dem es sich nach der Namensform ebenfalls um eine königliche Kultanlage gehandelt haben
wird. Im pHarris I 57, 11 und 61a, 3 ist sie genannt: H hw.t (R'-msj-sw hq3-Jwnw) 'nh(.w)
wd%.w) snb(.w) wd'-mdw m pr Jnj-hr.t und sie erhält 457 Leute zugewiesen.1368 Der Text im
pHarris I 57, 11-13 lässt meines Erachtens nur den Schluss zu, dass diese Anlage innerhalb
der ebenfalls von Ramses III. neu gebauten Umfassungsmauer des Onuristempels in Thinis
lag.
Die Texte im Grab des Jnj-hr.t-msw enthalten einige weitere für die hier interessierenden Fra-
gestellungen wichtige Passagen, so z.B. in Zeile 30 der Autobiographie: „Ich war der, der die
Opfer für das Ka-Haus in Thinis verwaltete" (jnk rwd htp.wt n hw.t-k3 n TnH])™9 Diese Aus-
sage könnte sich sehr gut auf das Millionenjahrhaus des Merenptah beziehen, als dessen
Grandet, Papyrus Harris I, Bd. 1, 304f. und Bd. 2, 188f. Anm. 781, 782.
Vgl. Helck, Materialien, 171 und Grandet, op. cit., Bd. 1, 304f und Bd. 2, 188 Anm. 781.
™° Vgl. Ockinga/al-Masri, op. cit., Teil 1, 35, Taf. 24f., die jedoch zweifeln, ob k^ oder hw.t-k3 zu lesen ist. Das
Photo von Taf. 24 lässt meines Erachtens aber kaum Zweifel an der Schreibung hw.t-k3, denn das U ist klar
zu erkennen und nimmt die rechte Hälfte der Zeile ein. Links muss sich ein schmales, hohes Zeichen befun-
den haben, das nach dem Kontext nur hw.t sein kann.
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