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Vöge, Wilhelm; Panofsky, Erwin [Bearb.]
Bildhauer des Mittelalters: gesammelte Studien — Berlin, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.31190#0013
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VMilhelm Vöge

16. Februar 1868 — 30. Dezember 1952’

»Dies haben wir vor den Tieren,
Vor den Göttern voraus:
Unsterbliche wachsen nicht.«
WILHELM VÖGE

Das Jahrzehnt, in dem Wilhelm Vöge geboren wurde, hat der Kunstgeschichte eine er-
staunliche Anzahl von Forschern geschenkt, auf deren Schultern die heutigen stehen wie
Bernhard von Chartres' Zwerge auf denen der Riesen. Emile Màle wurde im Jahre 1862
geboren, Karl Giehlow und Adolph Goldschmidt im Jahre 1863, Heinrich Wölfflin im
Jahre 1864, Bernard Berenson im Jahre 1863, Aby Warburg und Julius von Schlosser im
Jahre 1866, Max J. Friedländer und Campbell Dodgson im Jahre 1867.

Die Namen, vielfach auch die Werke, dieser Männer sind bis heute in allen Ländern be-
kannt. Das Andenken Wilhelm Vöges dagegen ist selbst in Deutschland nur in einem
verhältnismäßig kleinen Kreise lebendig geblieben, und im Ausland — abgesehen von
Frankreich, das seine Liebe nicht unerwidert gelassen hat — ist er so gut wie vergessen* 1.
Wer eine Vögesche Arbeit vor englischen oder amerikanischen Studenten zitiert, muß
seinen Namen buchstabieren; und wer ihn, auf Befragen, als seinen Lehrer nennt, muß
zu beschreiben suchen, wer und was er war — dann freilich mit dem Ergebnis, daß das
Gespräch nicht leicht auf andre Gegenstände abzulenken ist.

* Soweit die in der Einleitung erwähnten oder zitierten kleineren Schriften Vöges in der hier
vorliegenden Sammlung wiederabgedruckt sind, ist auf die Seitenzahl verwiesen worden; fiir
alle anderen, sowie für die in Buchform erschienenen Veröffentlichungen, ist die Bibliographie
(S. 245 ff.) zu Rate ziehen. Die familiengeschichtlichen Angaben und die Zitate aus Vöges Ju-
gendbriefen (bis 1896) sind einer Zusammenstellung entnommen, die freundlichst von seiner
Nichte, Frau Dziobek, geb. Buresch, zur Verfiigung gestellt wurde. Die anderen, ungedruckten
Zitate — mit Ausnahme der Gedichte S. XXII, XXVIII und XXXI, Anm. 64, die Herrn Professor
Kurt Bauch verdankt werden — entstammen entweder den persönlichen Erinnerungen des Ver-
fassers oder, insofern es sich um schriftliche Aussagen handelt, den von Vöge an den letzteren
(bzw. an dessen Frau) gerichteten Briefen. Diese sind inzwischen dem kunstgeschichtlichen
Institut der Universität Freiburg iiberwiesen worden.

1 Neuerdings scheint sich ein erfreulicher Umschwung vorzubereiten. Siehe, z. B., die häufigen
Verweise in T. Buddensieg, »Die Basler Altartafel Heinrichs II.«, Wallraf-Richartz-Jahrbuch,
XIX, 1957, S. 133 ff., oder R. Bernheimers enthusiastische Besprechung von Vöges Jörg Syrlin in
Art Bulletin, XXXV, 1953, S. 248 ff.

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